Schlüsselmädchen
Roman
In einer kleinen albanischen Stadt beobachtet das Mädchen Lodja Lemani die Welt vom Küchenfenster ihres Elternhauses. Sie darf nicht mit anderen Kindern spielen und verbringt ihre Freizeit im kleinen Vorhof. Nachts wird sie von einem finsteren Schatten auf ihrer Bettkante heimgesucht. Die Familie Lemani lebt ausgegrenzt aufgrund ihrer „schwarzen Biografie“. Lodjas Großvater wird 1952 von den neuen Machthabern gelyncht, doch in der Familie wird darüber nicht gesprochen. Für Lodja bleibt alles undurchsichtig und geheimnisvoll. Nach der kommunistischen Zeit verlässt sie Albanien und lebt als junge Frau in einer westeuropäischen Stadt, wo sie sich in die Selbstisolation zurückzieht. Um das familiäre Geheimnis zu lüften, reist sie nach Albanien zurück. Dort beginnt eine Reise in die Vergangenheit zu den Sippen ihrer Eltern. Die archaischen Strukturen auf dem Land haben den Kommunismus überlebt. Lodja stößt auf Ablehnung bei ihrer Spurensuche, trifft aber auch auf Menschen, die ihr helfen, sich der dunklen Vergangenheit ihrer Familie zu nähern. Schließlich bricht auch Lodjas Mutter ihr Schweigen. Der Roman schildert nicht nur die ungleiche Entwicklung in Europa, sondern zeigt auch, dass man ohne Wurzeln keine Flügel hat, um die eigene Zukunft frei zu gestalten.


