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Stefanie van de Kerkhof

    Von der Friedens- zur Kriegswirtschaft
    Waffen und Sicherheit im Kalten Krieg
    • 2019

      Waffen und Sicherheit im Kalten Krieg

      Das Marketing der westdeutschen Rüstungsindustrie 1949–1990

      • 562 Seiten
      • 20 Lesestunden

      Deutsche Rüstungsunternehmen und ihr Marketing sind unternehmenshistorisch nicht erforscht. Die Arbeit löst mit der Untersuchung der wichtigsten westdeutschen Produzenten von Waffen und ihrer Marketinginstrumente ein lange beklagtes Desiderat ein. Sie kann zeigen, dass im Verlauf des Kalten Krieges nicht nur die ökonomischen Entwicklungen, sondern auch die öffentliche Meinung entscheidende Auswirkungen auf das Marketing der Rüstungsunternehmen nahmen. Hier war die Sicherheits-Werbung ein entscheidender Faktor. Denn auf die starke Abhängigkeit von den Abnehmern durch lange Entwicklungszeiten und kurze Produktionszyklen, einem „System der Maßschneiderei", reagierte die Rüstungsindustrie mit erweiterten Marketingstrategien. Sie werden mit multiperspektivischer Methodik, die Unternehmens- und Kulturgeschichte miteinander verbindet, in den Blick genommen. Die Autorin kann überzeugend zeigen, dass nur eine solche Kombination die unerwartete Entwicklung der westdeutschen Rüstungsindustrie von einer Branche in Trümmern zum boomenden Wirtschaftszweig und drittgrößten Rüstungsexporteur der Welt erklären kann. Die Außen- und Militärpolitik, NATO-Strategien und Netzwerke waren weitere relevante Faktoren.

      Waffen und Sicherheit im Kalten Krieg
    • 2006

      Unterscheidet sich das strategische Handeln von Unternehmen im Krieg und Frieden? Stefanie van de Kerkhof untersucht diese Frage anhand der deutschen Eisen- und Stahlindustrie von 1870 bis 1918. Die Studie liefert Erkenntnisse zur Kriegswirtschaft im Ersten Weltkrieg und leistet einen Beitrag zur modernen Unternehmensgeschichte, indem sie konzeptionelle Ansätze der Wirtschaftswissenschaften im Strategischen Management diskutiert. Eine der bedeutendsten kriegswirtschaftlichen Branchen wird unter fünf Kategorien analysiert: Wachstum, Internationalisierung, Beschaffung, Absatz und Marktentwicklung. Dabei werden die Kontinuitätslinien in den Strategien deutlich. Das Marktstadium des reifen Marktes war bereits vor dem Krieg entscheidend für die Unternehmensstrategien in den Regionen Rheinland-Westfalen, Saar, Oberschlesien und Lothringen. Die verfolgten Strategien sicherten Gewinne und Wettbewerbsvorteile im Krieg, wobei die Kriegswirtschaft nur teilweise Einfluss auf Marktmechanismen und Preise hatte. Fehlallokationen traten wie im Zweiten Weltkrieg durch das „polykratische Chaos“ auf. Die detaillierte Betrachtung der Interessenverbände und ihrer Politik zeigt, dass das Verhältnis von Staat und Wirtschaft einem pluralistischen Korporatismus entsprach, ohne eine dirigistische Kommandowirtschaft. Weitreichende Handlungsspielräume blieben im Krieg erhalten, und Unternehmer begannen, den „Krieg nach dem Krieg“ vorzubereiten.

      Von der Friedens- zur Kriegswirtschaft