Katja Lindemann Bücher

Die ethnologische Untersuchung beleuchtet den traditionellen Markthandel auf Java und Bali, der trotz der Konkurrenz durch moderne Supermärkte für viele Menschen überlebenswichtig bleibt. Katja Lindemann analysiert den Pasar Badung in Denpasar und fokussiert sich auf spezifische Waren wie Opfergaben und Blumen, die für den balinesischen Hinduismus von Bedeutung sind. Durch die Verbindung wirtschaftsethnologischer und kultureller Theorien wird der Markt als ein kulturelles, ökonomisches und soziales System betrachtet. Das Buch richtet sich an Fachleute aus Ethnologie, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie Wirtschaftswissenschaften.

Während zu anderen Bereichen der Kultur Balis wie zum Reisanbau oder balinesischen Hinduismus umfangreich geforscht wurde, verwundert es, dass gerade zum Markthandel noch keine ethnologische Arbeit publiziert wurde. Bis heute gehört jedoch traditioneller Markthandel trotz der Tendenz zur Verbreitung moderner Supermärkte und klimatisierter Einkaufszentren zum alltäglichen Leben der Bevölkerung auf Java und Bali. Vor allem für die Mehrheit der ärmeren Menschen stellen Märkte eine ernstzunehmende und überlebenswichtige Alternative dar. Basierend auf der Analyse von Markt auf Java und zwei explorativen Forschungen in den Jahren 2005 und 2006 auf dem Pasar Badung in Denpasar, der Hauptstadt Balis, unternimmt die Autorin Katja Lindemann den Versuch, erste Antworten auf die Struktur und Handelspraxis eines balinesischen „pasar“ zu liefern. Im Mittelpunkt steht ein für Bali kulturspezifischer Warenbereich: Opfergaben, Kokospalmblätter und Blumen, die eigens für religiöse Praktiken des balinesischen Hinduismus genutzt werden. Vor dem Hintergrund wirtschaftsethnologischer und kultureller Theorien zu Markt wird die Frage erörtert, inwiefern ein balinesischer Markt als kulturspezifisches, ökonomisches und soziales System verstanden werden kann. Das Buch richtet sich an EthnologInnen, Kultur- und SozialwissenschaftlerInnen sowie an WirtschaftswissenschaftlerInnen.