Das Buch reflektiert die Begleitung von Angehörigen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auf bis dato unbekannten Wegen – durch Schulungen, Coaching und Supervision. Es veröffentlicht die Ergebnisse eines Projekts, das die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF e. V.) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Supervision (DGSv) durchgeführt hat. Reflektiert werden die Rolle der Entscheider/-innen zwischen Schutzauftrag und Grenzziehung, deren Bedeutung für das Schicksal der schutzsuchenden Flüchtlinge, aber auch die Herausforderungen professioneller Unterstützung in der Bewältigung von Krisen- und Stresssituationen. Dabei werden Veränderungsprozesse innerhalb von Organisationen der öffentlichen Verwaltung vor dem Hintergrund nicht nur ihres gesellschaftlichen Auftrags, sondern auch aus dem Blickwinkel professioneller Trainer, Coaches und Supervisoren beschrieben: Gerahmt von Erfahrungsberichten aller Projektbeteiligten wird anhand der Schulungscurricula auf die gewagte Kooperation der verschiedenen Akteure zurückgeblickt, werden die Fortbildungsinhalte veranschaulicht und Themenkomplexe diskutiert, die während der Trainings und Supervisionen besondere Brisanz erlangten.
Elise Bittenbinder Bücher




Traumatisierte Flüchtlinge haben häufig im deutschen Asylverfahren keine Chance. Nur wer detailliert, in aller Ausführlichkeit, ohne Widersprüche und in der Chronologie der Ereignisse das Erlebte schildern kann, gilt bei den Behörden und Gerichten als glaubwürdig. Gerade das, was der menschlichen Psyche dazu verhilft, ein Trauma zu überleben, wird hier zum Stolperstein und somit zur konkreten Gefahr der Abschiebung in das Land, in dem die schrecklichen Ereignisse erlebt wurden. Der von der Bundesarbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAFF) vorgelegte Band setzt sich aus der Sicht von Ärzten, Therapeuten und Juristen kritisch mit diesem Dilemma auseinander. Die AutorInnen sind David Becker, Elise Bittenbinder, Wolfgang Gierlichs, Anni Kammerlander, Dietrich F. Koch, Reinhard Marx, Marie Rössel-Cunovic, Mechthild Wenk-Ansohn und Waltraut Wirtgen.
Beyond statistics
Sharing, Learning and Developing Good Practice in the Care of Victims of Torture
- 136 Seiten
- 5 Lesestunden
This book aims to look beyond statistics regarding refugees in European nations, highlighting the individuals behind the numbers—many of whom are survivors of torture striving to rebuild their lives after traumatic experiences that have left lasting scars. Those addressing the needs of these survivors navigate the complex intersection of health and human rights, often amid intense political debate. In rehabilitation centres, professionals collaborate to help restore identity, security, and hope for a future to those traumatized by violence. Some centres have been operational for over 25 years, showcasing significant expertise in the field. However, the immense pressure on staff, coupled with inadequate funding and resources, often sidelines systematic evaluation, which is crucial for understanding effective practices. Our approach prioritizes a descriptive and qualitative evaluation, recognizing the complexity of clients' situations rather than oversimplifying cause and effect. This publication aims to share best practices in treatment methods and establish quality indicators deemed essential for our work. Ultimately, our goal is to enhance services for survivors of torture and ensure they receive the highest quality of care and rehabilitation, which is their rightful entitlement.
Diese Publikation, die von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Behandlungszentren für Folteropfer (BAFF) herausgegeben wird, zeigt erstmals „Good Practice“-Beispiele in der Arbeit von Behandlungs- und Rehabilitationszentren. Gleichzeitig benennt der Band aber auch Probleme, die bei der Behandlung und Unterstützung von Flüchtlingen und Folteropfern auftauchen und gibt zahlreiche Empfehlungen und Anregungen, die in der praktischen Arbeit entwickelt wurden. Der in englischer Sprache erschienene Band vermittelt anschaulich die Vielfalt der unterschiedlichen Ansätze und Methoden, die in der Therapie und Unterstützung von Folteropfern Anwendung finden. Die vielfältigen Erfahrungen der Autorinnen und Autoren können so als Gerüst dienen, an dem sich andere Institutionen bei der Evaluierung und Entwicklung ihrer Arbeit orientieren können.