Vor langer Zeit galt der Fuchs als heiliges Tier der Großen Göttin. Im alten deutschen Volksglauben wurde er als Tier der Hexen oder Teufelstier verschrien und wird bis heute von Jägern erbarmungslos verfolgt. Dieser Canide ist mit geheimen und tabuisierten Kulten verbunden, die Tod, Sexualität und Fruchtbarkeit thematisieren. Auf den Britischen Inseln, wo die Fuchsjagd besonders grausam praktiziert wird, identifizieren sich starke Frauen oft als Füchsin, sei es als Nickname im Internet oder als Name von Sportvereinen. Diese Identifikation spiegelt eine einst starke Verbindung zu diesem schönen Tier wider, das für die sexuelle Kraft des Göttlich-Weiblichen oder ihrer Geliebten steht. Auch im Sinnbild des Reineke Fuchs und seinen Vorläufern bleibt dies erkennbar. Das Buch untersucht die Gründe für die Verehrung des Fuchses und seines Vetters, des Schakals, sowie die Gründe für ihre Verteufelung. Es zeigt, dass Fuchs und Schakal weltweit eng mit Kult und Brauchtum von Frauen verbunden sind. Anhand der germanischen und nordischen Mythologie werden bisher ignorierte Fakten und Zusammenhänge aufgearbeitet. Ziel ist es, den Fuchs wieder an seinen Platz zu bringen – zu Füßen der Großen Mutter, auch in der Gestalt der Mutter Gottes.
Klaus Mailahn Bücher


Der Fuchs in Glaube und Mythos
- 448 Seiten
- 16 Lesestunden
„Der Fuchs in Glaube und Mythos“ ist eine Weltreise durch die Überlieferungen, in denen vor allem Füchse, aber auch Schakale, manchmal auch Coyoten die Hauptrolle spielen. Diese Tiere sind in vielfältiger Gestalt oftmals Diener von Gottheiten wie Anubis, Dionysos, K^al^i oder Xi Wang Mu, um nur die bekanntesten zu nennen. Sie treten auf als Schöpfer der Welt und hilfreiche Geister, zu denen besonders die Japaner und Chinesen beten, aber auch als schöne Verführerinnen, Trickster oder Demiurgen. In zahlreichen Sagen und Märchen wie „Der goldene Vogel“ der Gebr. Grimm oder der Indianererzählung „Geschichte des Rotfuchses“ sind ihre archaischen Rollen noch gut erkennbar. Bei uns in Europa hat man den Fuchs lange Zeit als Hexentier verteufelt, bevor Goethe ihm mit dem satirischen Tierepos „Reineke Fuchs“ wieder in ein etwas besseres Bild rückte. Begeben Sie sich mit auf diese Weltreise und lassen Sie sich verzaubern von der wunderbaren Vielfalt des hübschen kleinen Räubers mit den geheimnisvollen Ahnen.