Melanie Morisse Schilbach Bücher




Das im Verfassungsvertrag verankerte Ziel, einen Außenminister und Auswärtigen Dienst für die Außenpolitik der EU zu schaffen, hat zu Diskussionen über Chancen und Grenzen einer genuin europäischen Diplomatie geführt. Welche Auswirkung hat die Außenpolitik der EU auf die Institution Diplomatie? Wie verarbeiten Mitgliedstaaten europäische Vorgaben dort, wo ein Kernbereich staatlicher Souveränität betroffen ist? Die Studie wendet Erkenntnisse der Europäisierungsforschung auf den Bereich von Außenpolitikkooperation an. Sie untersucht erstmals systematisch Europäisierungseffekte der GASP in den außenpolitischen Regelsystemen von Frankreich und Großbritannien. Obschon Diplomatie eine zentrale Schaltstelle nationaler Außenpolitik darstellt, ist sie in der Forschung bislang kaum analysiert. Die Studie schlägt ein Kompatibilitätsmodell von Europäisierung vor und überprüft Hypothesen anhand der Fälle Frankreich und Großbritannien. Das Buch richtet sich an LeserInnen aus Wissenschaft, Medien und Politik, die mehr über die Veränderung von Staatlichkeit im Kontext europäischer Außenpolitik wissen möchten. Die Autorin ist Politikwissenschaftlerin an der TU Dresden.
Wissen, Wissenschaft und Global Commons
Forschung zu Wissenschaft und Politik jenseits des Staates am Beispiel von Regulierung und Konstruktion globaler Gemeinschaftsgüter
- 396 Seiten
- 14 Lesestunden
Der Kopenhagener Weltklimagipfel, die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjalla oder die global organisierte Bearbeitung der so genannten Schweinegrippe haben in den letzten Jahren eindrucksvoll gezeigt, welche gleichermaßen politische Relevanz wie Brisanz wissenschaftliches Wissen und Wissenschaft für eine Politik darstellen, die zunehmend jenseits des Staates entsteht. In allen drei Fällen geht es um (globale) öffentliche Güter (Klima, Sicherheit, Gesundheit), um Unsicherheit über Definition und Ausmaß des grenzüberschreitenden ‚Problems’, mithin seiner Konstruiertheit, um Risikoabschätzung durch Simulation von Krisen und um angemessene politische Bearbeitung. Die Beiträge dieses Bandes analysieren aus den Perspektiven von Politikwissenschaft/Internationale Beziehungen (IB) und Wissenschaftssoziologie die Bedeutung von Wissen(schaft) für politisches Handeln im Spannungsfeld von Unsicherheit, Komplexität und diffusen Risiken einerseits, und einer empfundenen Notwendigkeit von möglichst global organisierter Regulierung von Schutz und Zugang zu öffentlichen Gütern andererseits.
Demokratische Außenpolitik und Geheimdienste
- 407 Seiten
- 15 Lesestunden
Geheimdienste sind für Demokratien ein problematischer Akteur. Einerseits notwendig, weil sie Regierungen in einer von Unsicherheit geprägten Welt wichtige Informationen liefern, um außenpolitische Entscheidungen besser treffen zu können. Andererseits entziehen sie sich durch ihre Arbeitsweise dem Wesen der Demokratie. Widersprüche sind damit unvermeidlich. Die Beiträge dieses Bandes widmen sich Aspekten eines solchen Widerspruchs aus der politik- und rechtswissenschaftlichen Perspektive sowie aus der Sicht der geheimdienstlichen und politischen Praxis. Dabei steht der analytische Maßstab demokratische Außenpolitik im Mittelpunkt. Zum einen wird damit der Frage nachgegangen, wie demokratisch verfasste Staaten Geheimdienste in den außenpolitischen Entscheidungsprozess einbinden und inwiefern dies mit den in den jeweiligen Staaten üblichen demokratischen Standards übereinstimmt. Zum anderen wird untersucht, wann, wie und warum Demokratien dazu neigen, Geheimdienste als außenpolitisches Instrumentarium einzusetzen. Von besonderem Interesse ist hier das Verhältnis zwischen außenpolitischer Identität der Demokratien und geheimdienstlicher Aktion. Dieses Buch richtet sich u. a. an Leser aus Wissenschaft, Medien und Politik, die mehr über die Zusammenhänge von demokratischer Außenpolitik und Geheimdiensten erfahren möchten.