Welch ein Tier.Wo es auch auftaucht, verändert es die Spielregeln.Geschmeidig und klug macht sich Katrin Schumacher in ihrem persönlichen Tierporträt auf einen natur- und kulturgeschichtlichen Beutezug durch Fuchsbaue und Hühnerställe, Pelzgerbereien und Stadtlandschaften, um den realen und imaginären, den ebenso listigen wie charmanten Füchsen auf den Pelz zu rücken.
Ein sinnliches und poetisches Romangemälde, das von unsicheren Zeiten und vom Licht der Liebe erzählt, ein Roman im Stillleben Mirren und Kato, Kato und Mirren. Sie lieben sich. Während Kato üppige Stillleben aus der Kunst für ihr Publikum nachkocht, malt Mirren. Aus einer großen Stadt am Fluss ziehen sie in eine kleine Stadt am Kanal, schließlich in ein grünes Provisorium, eine Bude, die sie zu ihrem Ort ausbauen. Doch hinter der Tapete dieser Bude spielt sich Befremdliches ab, es rieselt aus der Wand, die Zeit wird unzuverlässig, die Wege in die Stadt verschwinden. Katrin Schumacher verwebt literarische Fantastik, Schauerroman und Naturbeobachtung zu einer poetischen Liebesgeschichte, die von der existenziellen Verunsicherung unserer Zeit erzählt. Weder in der Kultur noch in der Natur finden die Figuren Halt. Was geht und was bleibt? Vielleicht nur eine Liste, die Liste der gebliebenen Dinge. Mit Schutzumschlag, Strukturpapier und Lesebändchen Illustration von Annika Siems
Arzthaftungsrechtliche, arzneimittelrechtliche und sozialrechtliche Grenzen ärztlicher Therapiefreiheit
258 Seiten
10 Lesestunden
Trotz der großen Erfolge der naturwissenschaftlich geprägten Schulmedizin gewinnen alternativmedizinische Heilverfahren seit Jahrzehnten stetig an Zulauf. Deren Wert wird in Fachkreisen verbreitet kritisch beurteilt, vor allem mit Blick auf die zunehmende Evidenzbasierung in der Medizin. Trotzdem bieten auch Ärzte verstärkt Alternativmedizin an. Weil es sich bei vielen dieser Verfahren um privat zu finanzierende Leistungen handelt, können finanzielle Interessen der Teilnahme an dem expandierenden alternativmedizinischen Gesundheitsmarkt bestehen. Das führt zu Verunsicherungen in der Beziehung zwischen Arzt und Patient. Die vorliegende Abhandlung untersucht, inwieweit die bestehenden gesetzlichen Regelungen dem Pluralismus in der Medizin Rechnung tragen und inwieweit sie der ärztlichen Therapiefreiheit Grenzen setzen. Im Hinblick auf die Stellung alternativmedizinischer Methoden werden haftungsrechtliche, arzneimittelrechtliche und sozialrechtliche Vorschriften einer eingehenden Analyse unterzogen.
Poetologien und Szenen der Wiedergängerin um 1800/1900
310 Seiten
11 Lesestunden
Die Rückkehr der an den Tod verlorenen Geliebten: Die Studie betrachtet erstmals das Phänomen der femme fantôme als eine kulturgeschichtliche und literarische Abbildung dieses Phantasmas der Wiedergängerin. Ausgehend von der Beobachtung, dass die Jahrhundertschwellen um 1800 und um 1900 signifikante Denkfiguren der Endlichkeit und der Wiederholung produzieren, Setzt die Arbeit an jenen Umbruchzeiten des Wissens an. In den diskursanalytischen Fokus geraten zunächst die Labore der Lebenswissenschaften um 1800, deren spektakuläre Daten zu Tod und Leben, Scheintod und Geistererscheinungen in der Literatur wiederum zu Experimenten mit Signalen und Zeichen aus dem Jenseits führen. Bei Goethe, Novalis, Schelling und in Bonaventuras Nachtwachen wird die Wiedergängerin als eine solche Phantastik des Wissens literarisiert. Im Fin de siècle, bei Poe, Rodenbach, den englischen Präraffaeliten, schließlich bei Schnitzler, H. Mann und Autoren der österreichischen Phantastik erscheint die femme fantôme als theatrales Wesen, das einem irritierten Raum-Zeit-Gefüge erwächst. Die Geschichte der femme fantôme ist eine Spurensuche in den Dispositionen des Wissens und den Figuren der Wiederholung. Der Kanon philosophischer Fragen nach dem Jenseits wird letztlich auf eine Kultur- und Wissensgeschichte des Todes beziehbar.