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Karina von Lindeiner-Stráský

    Sammlung zur heiligsten Aufgabe
    Die Mehrfarbigkeit der Vergangenheit
    • Die Autorin präsentiert eine vergleichende Untersuchung von Klaus Manns "Mephisto" und der Adaption des ungarischen Regisseurs István Szabó. Angelehnt an Robert Stams Überlegungen zur Adaption wird die Beziehung zwischen Roman und Film als Hypo- und Hypertext analysiert, wobei der Film den Ausgangstext interpretiert und erweitert. Beide Werke sind bedeutende Dokumente ihrer Zeit, besonders im Hinblick auf die Situation des Künstlers im Nationalsozialismus. Der Vergleich offenbart wichtige Stufen und Argumentationslinien der deutschen Vergangenheitsbewältigung. Der detaillierte Vergleich und die Kapitel- sowie Szenenanalysen zeigen, dass Szabós Ziel, den Roman „mehrfarbiger“ zu gestalten, zu einer Auseinandersetzung mit Manns Werk und dem Thema Kunst in einem diktatorischen Regime führt. Dies umfasst auch Szabós eigene Erfahrungen mit Kunst im Stalinismus. Die Autorin Karina von Lindeiner-Stráský studierte Germanistik und Medienwissenschaften in Göttingen und Leipzig und promovierte an der University of Oxford über politische Künstler und Intellektuelle in Klaus Manns Exilwerk. Derzeit habilitiert sie an der Universität Mainz.

      Die Mehrfarbigkeit der Vergangenheit
    • Sammlung zur heiligsten Aufgabe

      • 227 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Entgegen der herrschenden Tendenz in der Forschung wird in diesem Buch nicht der Mensch Klaus Mann in den Mittelpunkt gestellt, sondern sein Werk. Kritiker warfen und werfen dem Autor konzeptionelle und stilistische Mängel vor. Dem steht hier die Interpretation seiner publizistischen Schriften und der politischen Romane aus der Exilzeit Flucht in den Norden, Mephisto und Der Vulkan entgegen. Als grundlegend für Manns Werk wird das Prinzip Sammlung ausgemacht. Im Mittelpunkt seines Schaffens im Exil standen die Versammlung intellektueller und künstlerischer Antifaschisten und der gemeinsame Kampf gegen den Nationalsozialismus, der auch sein eigenes Werk in hohem Maße stilistisch und strukturell geprägt hat. Mann erscheint als prononcierter Vertreter einer linksliberalen, auf ein Gleichgewicht zwischen Individuum und Gesellschaft bedachten Intelligenz. An seiner persönlichen und literarischen Entfaltung läßt sich die Entwicklung eines Schriftsteller-Typus ablesen, der sich und seine Wertvorstellungen durch das Dritte Reich herausgefordert sah und darüber zu einem neuen Selbstverständnis fand. Indem er die ehedem getrennten Gegensätze von Kunst und Politik theoretisch und in seinen Romanen zu vereinen suchte, bekämpfte Mann die Gefahr, die der Nationalsozialismus für sein Leben und sein Werk bedeutete.

      Sammlung zur heiligsten Aufgabe