Zu den Autoren, die die treffendsten Kommentare zur globalen Finanzkrise liefern, gehört trotz des Alters seiner Schriften Karl Marx. Die etablierte Politik kann seine Diagnose trotzdem weiterhin ignorieren, da die Linke durch schwerwiegende politische Erblasten behindert wird. Das Buch zeigt Marx als einen Autor, der eine lange demokratische Tradition mit besonderer analytischer Schärfe und Konsequenz fortsetzt. Seine berühmte Formel von der "Diktatur des Proletariats" wird im Kontext ihrer Zeit verstanden und auf ihre vielfältigen Implikationen untersucht. Dabei zeigt sich, daß Marx die Gefahr einer "Diktatur über das Proletariat" durchaus gesehen und entschieden bekämpft hat. Seine Thesen können auch für unsere Gegenwart fruchtbar gemacht werden - allerdings müssen sie dazu im dialektischen Sinne aufgehoben werden.
Bernhard Mankwald Bücher



Die Diktatur der Sekretäre
- 212 Seiten
- 8 Lesestunden
Heute gilt es als unmodern, sich mit den Ideen von Marx zu befassen. Dabei hat gerade dieser Autor die modernen Verhältnisse der globalisierten Ökonomie schon sehr früh prägnant beschrieben. Wer allerdings heute wie Marx von Klassen sprechen will, muß sich fragen lassen, welche Art von Klassengesellschaft der „Reale Sozialismus“ war. Bernhard Mankwald faßt die wichtigsten Thesen von Marx und Engels über Gesellschaft, Staat und Politik ihrer Zeit zusammen und wendet sie auf die Entwicklung in der Sowjetunion an. Er kommt zum Ergebnis, daß es sich bei diesem Staat nicht um eine Diktatur des Proletariats handelte - sondern um eine Diktatur der Sekretäre.