Warum Kritik?
- 388 Seiten
- 14 Lesestunden
Die kritische Theorie hat seit ihrer Entstehung stets die bestehende Gesellschaft und ihre normativen Ordnungen in den Fokus genommen. Während die frühe kritische Theorie, beeinflusst von Hegel und Marx, vor allem die kapitalistische Produktionsweise kritisierte, verschob sich später das Augenmerk auf die Verständigungs- und Anerkennungsverhältnisse innerhalb dieser Gesellschaft. Diese Verschiebung führte zu einer Veränderung der normativen Maßstäbe der Kritik und stellte die Frage nach den Gründen für die Ausübung von Kritik in den Mittelpunkt des Selbstverständnisses der kritischen Theorie. Der vorliegende Band untersucht die verschiedenen Begründungsformen von Kritik, die sowohl in klassischen als auch in zeitgenössischen kritischen Theorien zu finden sind. Dabei werden klassische Positionen der Frankfurter Schule (Adorno, Habermas, Honneth) sowie Reaktualisierungen kantianischer, hegelianischer und marxistischer Theorien behandelt. Auch aktuelle Ansätze wie der Critical Realism und der Perfektionismus werden berücksichtigt. Der Leser erhält einen differenzierten Überblick über die Begründungsstrategien kritischer Theorien und erkennt, inwiefern die kritische Theorie einen unverzichtbaren Beitrag zur zeitgenössischen Philosophie und Gesellschaftstheorie leistet. Beiträge stammen von namhaften Autoren wie Peggy Breitenstein, Hauke Brunkhorst und Hartmut Rosa.