… Unter den Anwesenden der Landesmeisterschaft der Bierbrauenden Hausgeister wuchs die Spannung. Alle Augen waren auf den großen, weißen »Schatten-Monitor« gerichtet, der von der Decke herunterhing und auf den Szenen live in Form von bewegten Scherenschnitten übertragen wurden. Da die Landesmeisterschaft nur alle zehn Jahre stattfand, war das Interesse der Heinzelmännchen-Öffentlichkeit natürlich entsprechend groß. Es verstand sich von selbst, dass aufgrund der jahrhundertealten Brautradition der Stadt Köln der Wettstreit hier ausgetragen wurde und dass die Aufgabe der Kontrahenten darin bestand, mit zwei Sorten selbst gebrautem Kölsch gegeneinander anzutreten … »Wovon träumt der Dom?« heißt es im Titel dieser Anthologie programmatisch und erwartungsgemäß sind die erzählerischen Antworten, die die hier versammelten 12 Autoren geben, schillernd wie ideenreich. Im phantastischen Köln stößt der Leser auf manche Originale, die gänzlich neue Seiten von sich preisgeben.
Bartholomäus Figatowski Bücher






In einer Zeit, in der das Streben nach Originalität zum Maß aller Dinge erhoben wurde, ist das folgende Bekenntnis beinahe ein schweres Sakrileg. Alle 15 in diesem Buch enthaltenen Kurzgeschichten sind von der Musik der Beatles inspiriert! Ja, sie sind gemeint, die Fab Four, deren Erfolg buchstäblich astronomische Dimensionen erreicht hat. Ohne jedoch vor den Beatles in Ehrfurcht zu erstarren, nutzen die Autoren bekannte Songs als Anregung, um sich in ihren Kurzgeschichten mit den Themen der Beatles unterhaltsam wie literarisch auseinanderzusetzen. Und dass Paul McCartney – wie in einer Story nachzulesen ist – noch im Jahre 2039 als gefragter Interviewpartner manches Beatles- Geheimnis zu enthüllen weiß, verdeutlicht nebenbei, dass man sich über die Zukunft der Beatles auch weiterhin keinerlei Sorgen machen muss.
Aus einem längst dicht gemachten Malakow-Turm tritt ein sonderbarer Kumpel heraus, der geradewegs aus dem 19. Jahrhundert teleportiert sein könnte. Die Glückssträhne zweier Möchtegernganoven wird jäh beendet, als sie zu viele ihrer Giftfässer in den Rhein-Herne-Kanal kippen. In den Schächten der Zeche Mont Cenis sind Schweißbrenner und Märchenkenntnisse unabdingbar. Die Safari in einem gigantischen Schaufelradbagger durch das, was einst das »Ruhrgebiet« genannt wurde, beweist, dass der Bergbau immer eine Zukunft hat… In dieser Anthologie wird in elf ganz unterschiedlichen Geschichten die phantastische Seite des Ruhrgebiets aufgeschlagen: von Marika Bergmann, Bettina Forbrich, Susanne Haberland, Achim Hiltrop, Jutta Kieber, Benjamin Nemeth, Regina Schleheck, Renate Schmidt-V., Rainer Schorm, Karla Weigand und Jörg Weigand.
Die literarische Science Fiction hat seit dem Erscheinen der Werke von Jules Verne und H. G. Wells ein besonderes Interesse an den sozialen Folgen des technischen Fortschritts erkennen lassen. Doch was bedeutet das für die spezifische Science Fiction für junge Leser, die nur selten literaturwissenschaftlich betrachtet wird? Inwieweit wird in neueren Kinder- und Jugendromanen ein Wechselverhältnis zwischen Kindheit, Technik und Gesellschaft imaginiert und wie lässt es sich qualifizieren? Wird Kindheit idealisiert oder überwiegen kritische Darstellungen, die sich an den tatsächlichen Umwelten von Heranwachsenden orientieren, sodass eine Lektüre im Kontext soziologischer Diskurse nahegelegt wird? Und schließlich: Welche Bezüge werden in der Kinder- und Jugendliteratur zum Motivschatz und der Erzähltradition der erwachsenenliterarischen Science Fiction sichtbar? Bartholomäus Figatowski legt seiner Studie die Annahme zugrunde, dass seit den 1980er-Jahren zunehmend Science-Fiction-Romane für junge Leser erschienen sind, die sich mit den heutigen Umwelten von Kindern und Jugendlichen im Zeichen des technischen und sozialen Wandels auseinandersetzen. Als Grundlage für die exemplarische Analyse aktueller Kindheits- und Jugendbilder dienen Figatowski Erzähltexte von Gudrun Pausewang, Isolde Heyne, Margaret Peterson Haddix, Andreas Eschbach, Charlotte Kerner, Bettina Obrecht, Gillian Cross, Andreas Schlüter und Terry Pratchett.
The making of migration
- 239 Seiten
- 9 Lesestunden