Gratisversand in ganz Deutschland!
Bookbot

Ḥasan Dāwūd

    Der Gesang des Pinguins
    Tage zuviel
    • Tage zuviel

      Roman aus dem Libanon

      'Tage zuviel' ist der vielfach unterbrochene Gedankenfaden eines 94jährigen Mannes, der Blick auf ein vergehendes Leben. Ein Leben, aus dem er sich am Ende sozusagen als Wickelkind verabschiedet. Ein Patriarch fällt, ein Autokrat muss feststellen, dass er dahingeht. Doch er geht nicht kampflos. Er rebelliert: gegen die Tücken des Alters, die Schwächen des Körpers, die Launen des Gedächtnisses, die Gleichgültigkeit seiner Kinder und die Bosheiten seiner Enkel. Und er rächt sich, solange er noch dazu imstande ist, indem er 'Überlebensstrategien' entwickelt, die Umgebung tyrannisiert und die Familienmitglieder gegeneinander ausspielt. Alt werden ist schwierig. Sehr alt werden noch schwieriger. Ab einem bestimmten Alter hat man sich selbst überlebt, sowohl in den eigenen wie auch in den Augen der anderen. Und je mehr die eigenen Körperkräfte und -funktionen nachlassen, desto mehr wächst die Abhängigkeit von anderen, verringert sich die Möglichkeit, Druck oder Herrschaft auszuüben, und wächst schliesslich das Gefühl der Hilflosigkeit, dann der Erniedrigung.

      Tage zuviel
    • Durch den erzwungenen Auszug aus der Altstadt, die vollständig abgerissen wird, verliert eine Kleinfamilie – Vater, Mutter, erwachsener Sohn – den Boden unter den Füssen. Während der Vater, ein kleiner Händler, dem sein Laden alles bedeutet, keinen Mut für einen Neuanfang aufbringt und immer tiefer ins Schweigen versinkt, löst sich die Mutter frustriert nach und nach von der Familie. Am schwierigsten ist die Lage für den von den Eltern verzärtelten Sohn, den Ich-Erzähler. Der kleinwüchsige Aussenseiter verliert durch den Umzug jede Perspektive. Die Tage, die er früher lesend verbracht hat, bestehen, da der schwindenden Ersparnisse wegen keine neuen Bücher mehr gekauft werden können, nur noch aus Warten. Der beziehungs- und kommunikationsgestörte junge Mann ist unfähig, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Statt dessen fixiert er sich auf die obsessive Beobachtung der Tochter der Nachbarin, der Quelle seiner sexuellen Phantasien. Sprachlich dicht, mit psychologischer Tiefe und radikaler Konsequenz schildert der libanesische Autor Hassan Dawud Folgen der Entwurzelung durch Zerstörung des Lebensraums.

      Der Gesang des Pinguins