Lange Zeit hat sich die schweizerische Geschichtsforschung kaum mit den Ereignissen um das Jahr 1968 befasst. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern hielt sich hartnäckig die Meinung, '1968' habe in der Schweiz nicht stattgefunden. Erst seit Kurzem existieren Studien, historische Darstellungen und insbesondere Zeitzeugenberichte, welche ein buntes Panorama der Akteure, Ausdrucksformen und Auswirkungen jener Aufbruchszeit entwerfen und einen Eindruck davon vermitteln, wie kreativ und provokativ die verschiedenen kulturellen und politischen Gruppen damals auftraten, wie herausfordernd ihre Äusserungen, Proteste und Kunstformen auf die damalige Gesellschaft wirkten. Das Buch präsentiert erstmals eine konzise Gesamtsicht auf die Ereignisse in der Schweiz in den Jahren um 1968 sowie deren Vorläufer seit den 1950er-Jahren. Mit dem über die urbanen Zentren und Sprachgrenzen hinaus reichenden Blick schliesst es eine Lücke in der bisherigen, vor allem lokal und regional ausgerichteten Forschung.
Damir Skenderovic Reihenfolge der Bücher





- 2012
- 2008
Mit dem Fremden politisieren
Rechtspopulismus und Migrationspolitik in der Schweiz seit den 1960er Jahren
- 289 Seiten
- 11 Lesestunden
Seit den frühen 1990er Jahren haben rechtspopulistische Parteien in den meisten westeuropäischen Demokratien an Einfluss gewonnen, und die Schweiz bildet hierbei keine Ausnahme. Die hiesigen rechtspopulistischen Parteien nehmen sogar eine Vorreiterrolle ein, insbesondere in Bezug auf das Migrationsthema, das zentraler Bestandteil ihrer politischen Kampagnen ist. Ihre Strategie besteht darin, Migration als gesellschaftlichen Konflikt darzustellen und sie mit sozialen Problemen wie Arbeitslosigkeit und Kriminalität zu verknüpfen, um Handlungsbedarf gegenüber Migranten zu betonen. Sie liefern Interpretationen von Migrationsphänomenen, die auf angeblichen kulturellen Unterschieden basieren, was zur Kulturalisierung der Diskussionen über Migration beiträgt. Seit den 1960er Jahren sind rechtspopulistische Parteien im schweizerischen Parteiensystem verankert und haben sich auf das Migrationsthema konzentriert. In den letzten vierzig Jahren schafften sieben dieser Parteien den Einzug ins nationale Parlament, mehr als in jedem anderen westeuropäischen Land. Während sie bis Anfang der 1990er Jahre als Splitterparteien agierten, wurden sie in den letzten fünfzehn Jahren weitgehend von der Schweizerischen Volkspartei verdrängt, die sich ebenfalls rechtspopulistisch orientiert hat. Die Autoren zeigen, dass diese Parteien die Möglichkeiten des politischen Systems, wie direkte Demokratie, geschickt nutzen und in der Migrationspolitik erhebli