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Annika Johannsen

    Der Trierer Tetramorph
    O. T. (Hans-Ulrich Lehmann zum 65. Geburtstag)
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      • 96 Seiten
      • 4 Lesestunden

      In der 'Erker-Presse' entstanden Werke international bedeutender Künstler wie von Antoni Tápies, Hans Hartung und Günther Uecker – anlässlich der Schenkung der Stiftung Franz Larese und Jürg Janett werden sie nun in Dresden gezeigt. Über Jahrzehnte hinweg waren Franz Larese und Jürg Janett als Galeristen und Kunstverleger in St. Gallen tätig und führten dort gemeinsam ein Unternehmen aus Galerie, Verlag und Presse. Bedeutende Künstler fanden sich ein, um ihre Kunst nicht nur in der 'Erker-Galerie' auszustellen, sondern auch, um in der hauseigenen Druckwerkstatt, der 'Erker-Presse', zu arbeiten. Das besondere Interesse der beiden Galeristen galt darüber hinaus künstlerisch-literarischen Beziehungen: Eugène Ionesco, Halldór Laxness oder Martin Heidegger schufen gemeinsam mit Asger Jorn, Eduardo Chillida oder Antoni Tàpies bibliophile Bücher, für die sie selbst auf den Litho-Stein schrieben.

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    • Die vorliegende Arbeit untersucht die Tetramorph-Miniatur des Trierer Codex 61, einem im 8. Jahrhundert entstandenen Evangeliar, das auch als „Thomas-Evangeliar“ bekannt ist. Tetramorphen sind Viergestalten, die die Evangelistensymbole Mensch, Löwe, Stier und Adler vereinen und fast ausschließlich durch die Vereinigung der vier Köpfe an einer Gestalt dargestellt werden. Im Trierer Beispiel sind es jedoch die Beine der Symboltiere, die die dargestellte Figur als Tetramorph charakterisieren. In kritischer Auseinandersetzung mit den bisherigen Versuchen, die einzigartige und ungewöhnliche Gestalt zu deuten, nähert sich die Arbeit der rätselhaften Darstellung auf verschiedenen Ebenen: Die Untersuchung der biblischen Visionsberichte des Propheten Ezechiel (Hesekiel) und der Offenbarung des Johannes (Apokalypse) wie auch die der patristischen und mittelalterlichen Quellen liefert eine allgemeine Grundlage zum Verständnis der Viergestalten, während die Untersuchung einzelner Elemente der Miniatur versucht, die Problematik dieses speziellen Tetramorphen zu erhellen. Anhand von Vergleichen wird u. a. versucht, Phänomene wie die angehängten Beine, den überkreuzten Gestus und die für einen Tetramorphen einzigartigen Attribute, Schwert und Flabellum, zu erklären. Zudem wird der Frage nachgegangen, in welchem Verhältnis die Beischriften zur Figur stehen, welche Bedeutung die vermeintliche Hervorhebung des Matthäus-Symbols hat und welche Rolle die Miniatur für die Handschrift gespielt haben kann.

      Der Trierer Tetramorph