Aus Anlass seines 25jährigen Jubiläums stellt das Kunstmuseum Wolfsburg seine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunst im bis dato größten Überblick vor. Sie umfasst mehr als 600 Installationen, Werkgruppen sowie großformatige Einzelarbeiten aller Medien ab dem Schlüsseljahr 1968: Der Bogen der 100 Künstlerinnen und Künstler spannt sich von Franz Ackermann, Doug Aitken und Firelei Báez über Mithu Sen und Sam Taylor-Johnson bis hin zu Jeff Wall und Thomas Zipp. Der aufwändig gestaltete und reich bebilderte Band versammelt Texte von rund 100 international tätigen Autorinnen und Autoren - Kuratoren, Direktoren, Galeristen, Sammlern und Architekten - zu den Künstlerinnen und Künstlern der Sammlung und erreicht so ein facettenreiches Gesamtbild der hochkarätigen Sammlung des Kunstmuseums Wolfsburg sowie ein eindrucksvolles Panorama der Gegenwartskunst seit 1968.
Andreas F. Beitin Reihenfolge der Bücher






- 2019
- 2018
Die Lust der Täuschung
- 264 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Täuschung des Auges gilt seit der Antike als Zeichen höchster Meisterschaft in der Kunst und findet heute in immersiven Multimedia-Installationen sowie Virtual-Reality-Werken ihre Fortsetzung. Neben dem unterhaltsamen Aspekt werden auch aktuelle philosophische Fragestellungen behandelt. Die Rezeptionsgeschichte illusionistischer Kunst ist eng mit den jeweiligen Wahrnehmungsformen verknüpft. In Zeiten von Photoshop, Fake News und Social Media wächst die Verunsicherung darüber, ob wir es mit Schein oder Realität zu tun haben. Kunst kann dabei als wertvolles Kalibrierungsinstrument dienen. Der reich bebilderte Band, der Beiträge aus den Neurowissenschaften sowie der Kunst-, Kultur- und Mediengeschichte vereint, führt den Leser durch die Geschichte der Lust an der Täuschung: von der bildenden Kunst bis zum Design, von der Antike bis zur Gegenwart. Die Vielfalt der behandelten Künstler, von historischen bis zu zeitgenössischen, zeigt die Entwicklung und den Einfluss illusionistischer Techniken auf die Wahrnehmung und das Verständnis von Realität in der Kunst.
- 2018
1968 ? kaum ein anderes Jahr ist im 20. Jahrhundert so symbolträchtig, kaum eines so besetzt mit Mythen, Vorurteilen und Emotionen. Das Signum "1968" steht für den Höhe- und Wendepunkt einer internationalen Emanzipationsbewegung und für gesellschaftliche Umbrüche weltweit. Zahlreiche Essays von Autorinnen und Autoren unterschiedlicher Disziplinen, Zeitzeugenberichte und Interviews sowie rund 550 Abbildungen beleuchten das globale "1968". Sie werfen Schlaglichter auf die wichtigsten Schauplätze in Deutschland, Frankreich und den USA, in der Tschechoslowakei und der UdSSR, aber auch in Indien, Kuba und Mexiko. Der Blick richtet sich dabei insbesondere auf die impulsgebende Rolle der bildenden Kunst, die gesellschaftliche Vorgänge auf eine bis dahin nicht gekannte, innovative Weise visualisierte, kommentierte und kritisierte
- 2017
Erik Levine, as a matter of fact
- 144 Seiten
- 6 Lesestunden
Was macht einen Mann zu einem „echten" Mann? Wie sehen Rituale der Männlichkeit aus, wie begegnen Männer ihren Herausforderungen, wie gehen sie mit dem Scheitern um? Der US-amerikanische Künstler Erik Levine untersucht in seinen Video-Arbeiten unsere Gesellschaft auf ihr Normen, Rituale und männliche Stereotypen. In seinen Arbeiten umkreist er auf so einfühlsame wie rückhaltlose Art die Verhältnisse von Leben und Tod, gesellschaftlichen Regeln, Idealbildern und Realitäten. Weit entfernt davon, dokumentarisch zu sein, nähern sich Levines Videos mit eindrucksvollen Bildern und intensiven Sounds ihren Sujets: dem Drill, dem heranwachsende Jungs beim Sport ausgesetzt sind, der Zärtlichkeit, mit der Männer ihre Kampfhähne auf den Einsatz in der Arena vorbereiten, der stoisch nachgegangenen Arbeit in einem Schlachthaus oder dem Verfall und nahenden Tod von Menschen in einem Altersheim. Das Ludwig Forum zeigt als erste europäische Institution eine Auswahl seiner aktuellen Video-Arbeiten.
- 2017
Mies van der Rohe - Montage, Collage
- 263 Seiten
- 10 Lesestunden
Mies van der Rohe schuf zwischen 1910 und 1965 unter dem Einfluss von Dada, Konstruktivismus und De Stijl eine Vielzahl von Fotomontagen und Collagen, die die Gestaltungsprinzipien seiner Architektur verdeutlichen. Die meist großformatigen Arbeiten sind jedoch weit mehr als skizzenhafte Begleiter architektonischer Entstehungsprozesse: Sie sind eigenständige Kunstwerke, die die baulichen Visionen des Architekten zeigen. Die Grenzen zwischen bildender Kunst und Architektur fließen hier ineinander. Abrupte Blickwechsel, die Freiheit von Perspektive, Ort und Zeit, das Montieren von vorgefundenen Elementen und eine auf verschiedene Materialien konzentrierte Ästhetik, wie sie bei Mies zum Einsatz kommen, stehen in einem historischen Kontext zu Künstlern wie bspw. Kurt Schwitters, Theo van Doesburg, Hans Richter und Laszlo Moholy-Nagy.
- 2012
Einen Künstler wie Kuball, der sich intensiv mit Licht beschäftigt, musste das Höhlengleichnis zur künstlerischen Auseinandersetzung herausfordern. Mit einfachen und effektiven Anordnungen von Projektoren, reflektierenden Silberfolien, Fotografien und Videos schafft Kuball Räume, die als Gleichnisse der platonischen Höhlensituation verstanden werden können. In seinen Arbeiten übersetzt er das komplexe Verhältnis von Lichtquelle, Spiegelung, Schattenriss und Abbild in scheinbar endlos erweiterbare Mediationsstufen, auf denen sich die Wirklichkeit als Reflexion immer wieder konstituiert. In seiner Arbeit Platon’s Mirror wird das Höhlengleichnis durch eine aufgespannte Folie als Projektionsfläche veranschaulicht. Der frontale Lichteinfall wird über diese bewegliche Oberfläche reflektiert, was amorphe Flächen strukturiert durch den Faltenwurf entstehen lässt. Assoziationen an eine Landschaft werden durch die Horizontlinie geweckt, während der strahlenförmige Faltenwurf im oberen Drittel das Bild einer Sonne erzeugt, die in Platons Gleichnissen für „das Gute“ steht. Abbilder vorbeiziehender Figuren erscheinen als Reflexionen, wobei farbige Flächen und Formen in unterschiedlichen Rhythmen auf der Fläche entstehen und sich wandeln. Kuball parodiert in doppeltem Sinn Wahrnehmungstheorien des 20. Jahrhunderts, die ihren Ursprung im Antiken Dualismus haben. Dies wird zu einer dialektisch-visuellen Demonstration von Medienkritik und me