Der zweite große Roman des russischen Schriftstellers Lew Nikolajewitsch Tolstoj zeichnet ein vielschichtiges Porträt der russischen Gesellschaft der Zarenzeit. Zentrales Thema dieses Romans ist die tragische Liebsbeziehung der Titelheldin Anna Karenina.
Große Kunstwerke überdauern ihre Schöpfer und bewahren die Unschuld ihrer Dargestellten. Viele Menschen blicken im Alter wehmütig auf ihr Jugendbildnis, das sie in unberührter Reinheit zeigt. Das Bildnis von Dorian Gray hingegen hat die Fähigkeit, alle Eigenschaften seines menschlichen Vorbildes widerzuspiegeln, während Dorian selbst in jugendlicher Unschuld erscheint. Es ist daher nicht verwunderlich, dass er sein Bild vor der Welt verbergen möchte, da es die Veränderungen seines Charakters und die Folgen eines ausschweifenden Lebens offenbart. Es zeigt Menschenverachtung und Herzlosigkeit, die oft mit einem Leben ohne Einschränkungen einhergehen. Dorian Grays Leben ist mehr als die Biografie eines Einzelnen; es spiegelt das Verfall einer ganzen Gesellschaft wider, die Genuss als ihr höchstes Ziel sieht und sich dem Verfall hingibt. Dieses Werk von Oscar Wilde ist auch heute relevant, da es die Symptome einer dekadenten Gesellschaft scharf kritisiert und die Menschen dazu anregt, ihre Augen für die Realität zu öffnen. Die reife Übersetzung von Peter Rauhof fängt die Eigenheiten von Wildes Stil im Deutschen ein und bleibt dem Geist des Originals treu.
Meyrinks Golem gehört zu den besten Werken seines Genres. Wie sein Vorbilder E. T. A. Hoffmann und E. A. Poe lässt Meyrink das Traumhafte schon in der Alltagswelt beginnen, Realität und Überwirklichkeit fließend ineinander übergehen. Hier werden Erfahrungen im Grenzbereich der Seele zwingend in eine spannende Handlung umgesetzt. Die kongenialen Illustrationen von Hugo Steiner-Prag, einem Zeitgenossen Meyrinks, erhöhen den Reiz dieser Ausgabe.
