Eine große Künstlerin – lange vergessen Städel Museum, Frankfurt (19. September 2018 – 17. März 2019) Ihre sensibel gestalteten Porträts brachten der Berliner Malerin Lotte Laserstein (1898–1993) in den späten Jahren der Weimarer Republik raschen Erfolg. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wendete sich für sie jedoch das Blatt. Die politischen Bedingungen schlossen die Malerin mit jüdischem Hintergrund zunehmend aus dem öffentlichen Kulturbetrieb aus. 1937 musste sie Deutschland verlassen und floh ins schwedische Exil. Abgeschnitten von der internationalen Kunstszene geriet ihr Werk weitgehend in Vergessenheit. Der Fokus der Publikation liegt auf den Arbeiten der 1920er- und 1930er-Jahre, die das große Potential der Künstlerin offenbaren. Das Porträt zieht sich wie ein Leitmotiv durch ihre Kunst. Immer wieder negierte sie in ihren Werken klassische Rollenvorstellungen und entwickelte neue, vor allem weibliche Identifikationsbilder. Diese finden Ausdruck in souveränen, athletischen und modebewussten Frauenfiguren, die den neuen Typus der modernen Frau reflektieren. Das Buch bietet die Chance, dem faszinierenden Werk dieser lange vergessenen Künstlerin zu begegnen.
Alexander Eiling Bücher






Gibt es „impressionistische Skulptur“? Seit 1881, der Präsentation von Edgar Degas’ Kleiner 14-jährigen Tänzerin auf der 6. Impressionisten-Ausstellung in Paris, existieren sowohl der Terminus als auch dessen Diskussion. Die Frankfurter Ausstellung widmet sich in einer vertieften Untersuchung der Kernfrage, was es bedeutet, die Charakteristika der impressionistischen Malerei wie Licht, Farbe, Flüchtigkeit und Immaterialität in bildhauerische Konzepte zu übertragen.Anhand ausgewählter Künstler, darunter Edgar Degas, Auguste Rodin und Medardo Rosso, werden auch gattungsübergreifende Werkprozesse, in denen ein Medium vom anderen profitiert, untersucht.
Edgar Degas
- 300 Seiten
- 11 Lesestunden
Edgar Degas (1834-1917), herausragender Vertreter der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts, verbindet die Tradition der Alten Meister mit den neuen Bestrebungen des Impressionismus. Seine Bildlösungen fußen auf einer klassischen und zugleich experimentellen Arbeitsweise. Dieses fruchtbare Spannungsverhältnis zeigt sich vor allem in bislang nur wenig beachteten Werken wie Degas' Porträts und Landschaften sowie Kopien und Historiengemälden. Anhand von rund 100 hochkarätigen Beispielen veranschaulicht die Publikation jene Brüche und Kontinuitäten, die das künstlerische Klima der Zeit prägten und die Entwicklung der modernen Malerei entschieden vorantrieben.
Städel | Frauen
Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900
Kaspar Toggenburger, memento
- 64 Seiten
- 3 Lesestunden
Das Relief und seine Bedeutung für die Moderne Ist es Malerei oder Skulptur, Fläche oder Raum? Kaum ein anderes künstlerisches Medium fordert unser Sehen so heraus wie das Relief. Gerade seine Unbestimmtheit hat es seit jeher für zahlreiche Künstlerinnen und Künstler besonders reizvoll gemacht. Dieser Band beleuchtet die Variationen des Reliefs von 1800 bis in die 1960er-Jahre anhand herausragender Arbeiten von Kunstschaffenden wie Bertel Thorvaldsen, Jules Dalou, Auguste Rodin, Medardo Rosso, Paul Gauguin, Henri Matisse, Pablo Picasso, Alexander Archipenko, Sophie Taeuber-Arp, Hans Arp, Kurt Schwitters, Oskar Schlemmer, Lucio Fontana, Louise Nevelson oder Lee Bontecou. Im Verlauf der mehr als 150 Jahre wuchs das Interesse, die traditionellen Gattungsgrenzen der Kunst zu überwinden. Maler schufen Skulpturen, Bildhauer näherten sich der Malerei an. Das Relief wurde zu einem Spielfeld für Experimente, auf dem sich neue Formen, Materialien und Techniken erproben ließen. Auch erweiterte sich seine gesellschaftliche und politische Bedeutung: Im Zuge radikaler Veränderungen im frühen 20. Jahrhundert wurde das Relief zu einem Raum der Utopie und des Aufbruchs in eine neue Welt. In 13 Kapiteln erkundet dieses Buch die Möglichkeiten und Grenzen der Reliefkunst jenseits historischer Entwicklungslinien oder stilistischer Ordnungssysteme – und bietet dabei zahlreiche Entdeckungen und Überraschungen.
Renoir
Rococo Revival
Wie kaum ein anderer Künstler hat Pierre-Auguste Renoir unser Verständnis von den stimmungsvollen Figurenbildern des Impressionismus geprägt. Sein Gemälde La fin du déjeuner, das sich seit 1910 im Städel Museum in Frankfurt befindet, ist nun Ausgangspunkt für eine weitreichende Auseinandersetzung mit einer für ihn zeitlebens bedeutenden Inspirationsquelle: dem Rokoko. Galt diese Malerei nach der französischen Revolution als frivol und unmoralisch, so erlebte sie im 19. Jahrhundert eine Renaissance und war zu Lebzeiten Renoirs überaus präsent. Dieser umfangreiche Band erscheint anlässlich der großangelegten Ausstellung des Städel Museums und untersucht Renoirs facettenreiche Traditionsverbundenheit ausgehend von erhellenden Gegenüberstellungen seiner Kunst mit Werken des 18. Jahrhunderts sowie von Zeitgenossen.
Lotte Laserstein - face to face
- 240 Seiten
- 9 Lesestunden
This volume reintroduces the fascinating work of German-Swedish painter, Lotte Laserstein, who was known for her groundbreaking portraiture in the 1920s and 30s. After being one of the first women to graduate from Berlin Art Academy in 1927, Lotte Laserstein began making a name for herself in Weimar era Berlin's thriving art scene. She was a remarkable portraitist, capturing everyday citizens of Berlin from motorcyclists to girls playing tennis, to women applying makeup. This volume features fifty works by Laserstein that show her artistic development during the 1920s and 1930s. She was known for spurning the usual depiction of women and instead portrayed the "New Woman" who embraced fashion and personal freedom. Unfortunately, her career came to an abrupt halt in 1937 when she was forced to flee Nazi Germany for Sweden. She continued to paint in exile, but her work never regained the same intensity or sensitivity as her Berlin portraits and she fell out of the public eye. Laserstein's pieces have recently been rediscovered and this volume aims to bring this long-forgotten artist's works, from the key period in her career, back into the spotlight.
Is it painting or sculpture? This literally outstanding exhibition catalog deepens our understanding of a genre-bending medium over the course of nearly two centuries. No other artistic medium transcends the boundaries of our vision quite like the relief; this very ambiguity has tempted some of the world’s greatest artists to explore its possibilities. Delving into the subject of reliefs in modern art, this book presents to readers the unique opportunity to do some exploring themselves. From 1800 on, it traces the relief's fluid aesthetic, and illuminates the significance of innovation and adaptation until the 1960s. Opening with neoclassical works that echoed the reliefs of ancient Egypt, Greece and Rome, the authors examine sculptors who deliberately defied the boundaries of their medium, such as Jules Dalou, Auguste Rodin, and Medardo Rosso, juxtaposing these works with those of painter-sculptors such as Edgar Degas, Paul Gauguin, and Pablo Picasso. Readers will learn how Dadaists such as Kurt Schwitters, Hans Arp, and Sophie Taeuber- Arp transformed the techniques of collage and assemblage using found materials, and how Henry Moore, Louise Nevelson or Lee Bontecou ushered in a return to monumental, large-scale works. Filled with highest quality reproductions and photographs, this book celebrates the evolution of a means of creative expression that started as a dialectic between genres and which, over decades, has achieved the status of an artistic medium in its own right.