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David Kröll

    Rettungswege aus der Wirklichkeit?
    Zwischen den Wundern Gottes und den Abenteuern der Welt
    • Zwischen den Wundern Gottes und den Abenteuern der Welt

      Narrationen der Fremdheit und des Reisens in der Lyrik von Oswald von Wolkenstein und Paul Fleming

      Kulturelle Fremdheitserfahrungen waren gerade auch in der Frühen Neuzeit prominente Themen, da sich in dieser Zeit die Grenzen des Erreichbaren und des Erfahrbaren stark ausweiteten. Dieses Fremde stellte das Selbstverständnis in Frage und musste gedeutet und eingeordnet werden. Oft erlaubt die Art und Weise, wie Reisen beschrieben wurden, tieferen Einblick in die Ausgangskultur als in die beschriebenen Phänomene. Im Gegensatz zu Prosatexten sind lyrische Darstellungen der Fremde bislang kaum untersucht worden. Vor dem Hintergrund lyrik- und epochentheoretischer Überlegungen wertet und vergleicht David Kröll systematisch die Darstellungen des Fremden durch den spätmittelalterlichen Autor Oswald von Wolkenstein (um 1377–1445) und den Barockdichter Paul Fleming (1609–1640). Im Zuge dessen findet er Antworten auf die Fragen, warum auch in der Lyrik narrative Techniken eine entscheidende Bedeutung haben, warum die Biografie der beiden vielgereisten Autoren eine zentrale Rolle dabei spielt und warum beide seit Jahrhunderten als besonders ‚modern‘ und ‚neuzeitlich‘ wahrgenommen werden.

      Zwischen den Wundern Gottes und den Abenteuern der Welt
    • Monster, Drachen, Heldenmut – Fantasy und Fantastik erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit. Außenstehende wähnen hinter all den Romanen, Computerspielen und Spielkarten die Verherrlichung archaischer, kriegerischer Ideale, konservativer Werthaltungen und die Wirklichkeitsflucht in Scheinwelten mit klarem Freund-Feind-Raster. David Kröll widmet sich in diesem Buch den Möglichkeiten fantastischer Jugendliteratur. Auch in der Forschung findet sich nach wie vor ein ausgeprägtes Schwarz-Weiß-Denken: Die einen interpretieren Fantastik als Verweigerung vor den Problemen der Wirklichkeit, die Befürworter sehen in der Schilderung neuer, surrealer Perspektiven hingegen die Kritikfähigkeit gefördert und eine Entlastung vom Alltagsdruck. Der Autor wägt beide Positionen ab und konfrontiert sie mit Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie. An Michael Endes Unendlicher Geschichte, Wolfgang und Heike Hohlbeins Märchenmond und Tonke Dragts Die Türme des Februar überprüft er seine Thesen literaturwissenschaftlich und erprobt gleichzeitig eine Methode zur qualitativen Bewertung. Da sich das Genre keineswegs schematisch über einen Kamm scheren lässt, ist diese für eine fundierte Analyse zu Potentialen und Gefahren fantastischer Jugendliteratur unerlässlich.

      Rettungswege aus der Wirklichkeit?