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Marc Caduff

    Müdigkeit
    "Jedes Buch, das gedruckt wurde, ist doch für den Dichter ein Grab oder etwa nicht?"
    Die Kunst der Rezeption
    Revision und Revolte
    • Revision und Revolte

      Zu Robert Walsers Frühwerk

      Robert Walsers schriftstellerische Anfänge zeugen von lustvollen und kritischen Lektüren zugleich. So sind den allerersten Texten Spannungen inhärent, die eine grundlegende Auseinandersetzung mit der literarischen Tradition einerseits und dem eigenen Schreiben andererseits markieren. Von den Gedichten über die Dramolette, den frühen Prosastücken bis zum Romandebüt Geschwister Tanner generieren insbesondere literarische Übertragungen Widerstände und Korrekturen. Die dominante Selbstrefl exion avanciert im Gestus einer solchen Revisionspoetik als fortwährende Selbstkorrektur zum Kennzeichen von Walsers Werkgenese. Revidiert wird damit nicht zuletzt das klischierte und romantisierte Bild von Robert Walser als unbelesenem Dichterjüngling, der sich zurückgezogen in der Dachkammer seiner eigenen Fantasie überlässt.

      Revision und Revolte
    • Die Kunst der Rezeption

      • 274 Seiten
      • 10 Lesestunden

      Zuschauer-Partizipation, anfänglich besonders in der Performance- und Installationskunst sowie im Theater forciert, wurde seit den 1970er Jahren zu einer gängigen künstlerischen Praxis. Gerade heute sind interaktive Arbeiten wieder stark im Aufschwung. In der Theorie allerdings findet eine Reflexion darüber nur partiell und in den unterschiedlichen Disziplinen nicht gleichermaßen statt. Die versammelten Beiträge zeigen nicht nur, wie vielfältig Partizipation in den verschiedenen Künsten zum Ausdruck kommt. Sie diagnostizieren auch, dass die Aktivierung der Rezipienten an einen prekären Punkt gelangt ist. So machen sich gerade ‚offene‘ Werke mitunter der manipulativen Anfälligkeit verdächtig. Im Ausloten der Differenz zwischen Improvisation und Instrumentalisierung eröffnen sich aber offenkundig auch neue Formen der Gesellschaftskritik.

      Die Kunst der Rezeption
    • An der Müdigkeit entzünden sich durchaus unterschiedliche Vorstellungen von Produktivität und menschlichem Zusammenleben. Als Grenze der körperlichen oder psychischen Leistungsfähigkeit wird sie etwa in der Arbeitswelt als quantifizierbarer Wert aufgefasst, der zur Produktivitätssteigerung flexibilisiert werden kann oder an dem sich umgekehrt Ausbeutung dingfest machen lässt. Die Kunst hebt eher die kreative Seite der aus der Müdigkeit resultierenden Handlungsunfähigkeit hervor: Hier treten Fantasie und Halbschlafbilder in ihr Recht. Manche gehen gar so weit, das gemeinschaftsstiftende Potenzial der Müdigkeit jenseits von Leistung und Effizienz zu beschwören. Mit diesen eigentümlichen Verwerfungen, aber auch mit ihren Interferenzen, befassen sich die Beiträge des Heftes.

      Müdigkeit