Zukunft ist ein schillernder Begriff: Für die einen ist die Zukunft ein gestaltbarer, mit Hoffnungen versehener Raum, auf den man aktiv einwirken kann. Für die anderen ist er mit Ängsten verbunden, weil etwa der Klimawandel oder globale Krisen die Menschheit insgesamt bedrohen. Kaum jemanden dürfte die Frage nach der Zukunft indifferent lassen. Sie ist umstrittener Gegenstand im politischen Diskurs oder wirkungsvolles und Affekte erzeugendes Objekt der Populärkultur und Gegenstand populärer Unterhaltung. Vorstellungen der Zukunft prägen Alltags- und Lebenswelten im Kleinen und legitimieren politisches oder ökonomisches Handeln im Großen. Die Zukunft wird in vielfacher Weise vorhergesagt und antizipiert, sie wird mit wissenschaftlichen Methoden modelliert und wird mit machtvollen Effekten imaginiert. Wie machen sich Menschen in unterschiedlichen Kontexten ein Bild von ihrer Zukunft? Was sagt das über die Gegenwart aus? Wo spielen Zukunftsentwürfe überall eine Rolle, wie entstehen und wirken sie? Wie planen und antizipieren Menschen das Kommende? Mit diesen und weiteren Fragen Setzen sich Studierende des Freiburger Masterstudiengangs „Kulturanthropologie europäischer Gesellschaften“ auseinander und entfalten in 22 Beiträgen ein kulturwissenschaftliches Panorama komplexer Zukunftsentwürfe in unseren Alltags- und Lebenswelten.
Markus Tauschek Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2016
Seit der Wiederaufnahme des Lehrbetriebs an der Christian-Albrechts-Universität Kiel im November 1945 haben sich Studentinnen und Studenten zu unterschiedlichsten Themen eine Stimme verschafft: Sie protestierten gegen Fahrpreiserhöhungen und Polizeigewalt, gegen Professoren mit nationalsozialistischer Vergangenheit, gegen Änderungen im HochschulgeSetz, für bessere Studienbedingungen ... Der Band dokumentiert diese kreativen, politischen und eigenwilligen Formen des studentischen Widerstands und Protests, ergänzt Material wie Flugblätter und Protokolle mit Zeitzeugeninterviews und kontextualisiert diese vielfältigen Quellen mit zeithistorischen Hintergründen. Die Beiträge schlagen einen Bogen von der Nachkriegszeit bis in die unmittelbare Gegenwart und erlauben somit den Blick auf gleichbleibende Strukturen genauso wie auf die transformierende Kraft studentischer Protestkultur.
- 2015
Noch nie wurde das Problem immer knapper werdender Ressourcen so vehement diskutiert wie heute. Wie gehen Menschen mit begrenzten Ressourcen um? Wie reagieren politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Diskurse auf die Knappheit von Ressourcen? Welche Akteure und Institutionen prägen diese Diskurse? Der Band liefert in mikroperspektivisch ausgerichteten Fallstudien - etwa zum Umgang mit Schulden, zum Mülltauchen oder zur Energiearmut - Antworten auf diese Fragen.
- 2013
Kulturerbe ist heute ein viel diskutiertes Thema: Es ist Gegenstand internationaler Kulturpolitik. Es wird als Werbeargument für den Tourismus genutzt. Und es dient unterschiedlichen Akteuren als politisches Instrument. Wie aber wird aus Dingen, Räumen und Traditionen kulturelles Erbe? Aus dem Inhalt - Kulturerbe zur Einführung - Zur Geschichte des Kulturgüterschutzes: Denkmal- und Heimatschutz - Agenturen des Vererbens: Das Museum - Kulturerbe und Geschichtskultur: Erinnern, Tradieren, Archivieren - UNESCO-Welterbe: Zur Produktion kultureller Bedeutsamkeit - Vom Materiellen zum Immateriellen: Ein neues 'Schlüsselkonzept' entsteht - Erbe und Eigentum: Wem gehört Kultur? - Kulturerbe als touristische Destination - Kulturerbe in den Kulturwissenschaften: Ein Ausblick
- 2010
Seit der Entdeckung performativer Kultur durch die UNESCO steht das immaterielle kulturelle Erbe im Fokus gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und politischer Interessen. Den konfliktreichen Prozessen, in denen sich kulturelles Erbe konstituiert, spürt die Studie nach, indem sie am Beispiel der Welterbewerdung des Karnevals von Binche die Etappen und kulturellen Praxen der Inwertsetzung eines Brauches rekonstruiert. In ethnographischer Perspektive fragt sie nach jenen historisch vorgeprägten Modi der Wertschöpfung, die den aktuellen Diskurs um die Nutzung immaterieller Kultur beeinflussen, und diskutiert dabei die Bedeutung von Traditionskultur in der späten Moderne.