New York um 1900. Jeden Tag schießen neue Wolkenkratzer in den Himmel. In dieser Aufbruchstimmung träumt einer vom ganz großen Glück: Martin Dressler, Sohn eines deutschen Auswanderers, hat nur ein Ziel - seinen amerikanischen Traum zu leben. Er arbeitet sich hoch, vom Zigarrenverkäufer zum Liftboy, schließlich zum Hotelmanager. Er steigt ein ins Baugeschäft, eröffnet ein Café, dann ein zweites, eine ganze Kette. Er verkauft und kauft, eröffnet ein Luxushotel, ein zweites und so fort. Er lässt sich verzaubern von zwei Schwestern, die eine hilft ihm bei seinen Unternehmungen, die andere ist geheimnisvoll, sie nimmt er zur Frau. Zuletzt errichtet er das Grand Cosmo, ein Palast so gewaltig und schwindelerregend phantastisch, dass er Martins Glück zu zerstören droht. Martin Dressler ist die glänzend erzählte Geschichte der scheinbar unaufhaltsamen Karriere eines amerikanischen Träumers. Steven Millhauser wurde dafür 1997 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Steven Millhauser Bücher
Steven Millhauser ist ein Meister des magischen Realismus, dessen Geschichten die Leser in Welten eintauchen lassen, in denen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Sein Prosa-Stil wird oft mit Edgar Allan Poe und Jorge Luis Borges verglichen, jedoch mit einer unverwechselbaren amerikanischen Note. Millhauser beschäftigt sich häufig mit Themen wie wundersame Erfindungen, unheimliche Vergnügungsparks und traumhafte Visionen, die in seinen Erzählungen zum Leben erwachen. Seine oft von Geheimnis und Melancholie durchdrungenen Geschichten erforschen die Natur von Kunst, Illusion und die Sehnsucht nach etwas Mehr.






Ein Protest gegen die Sonne. Short Storys
- 318 Seiten
- 12 Lesestunden
Steven Millhausers Geschichten sind faszinierende Reisen durch mysteriöse Welten. Sie hinterlassen den Leser oft verstört, aber mit einem Schmunzeln. Dieser Band präsentiert eine Auswahl seiner besten und gefeierten Erzählungen erstmals auf Deutsch.
Ein Roman um das kurze, ereignisreiche Leben eines Wunderkinds. Edwin Mullhouse, schon in sehr jungen Jahren Autor eines hochgelobten Romans, kommt im Alter von nur elf Jahren auf mysteriöse Weise ums Leben. Jeffrey Cartwright, seit dessen frühester Kindheit an Edwins Seite, beschließt, das kurze Leben des jungen Genies aufzuschreiben. Doch Jeffrey Cartwright ist selbst noch ein Kind, und mitunter ist in diesem Roman keineswegs klar, um wessen Genie es eigentlich geht.
Steven Millhauser ist zweifellos einer der größten Geschichtenerzähler unserer Zeit. In seinem neuesten Storyband Stimmen in der Nacht ergründet er das geheime Leben und die dunklen Sehnsüchte der Bewohner einer Kleinstadt. Mit Referenzen auf Fabeln, Mythen und die Bibel, durchtränkt von subtilem, meisterlichem Humor, verwebt er in sechzehn Erzählungen das Alltägliche mit dem Überraschenden, bekannte Fakten mit berauschenden Fantasien und beschwört so einen schillernden Chor aus Nachtstimmen, der im dunkelsten Winkel unseres Inneren noch lange nachhallt. »Wunderpolitur« etwa ist eine beißende Satire auf die Verlockung der Perfektion, in der sich der vom Leben enttäuschte Protagonist in einen modernen Narziss verwandelt, bis sich sein Wahn überraschend entlädt. In »Meerjungfrauenfieber« wird eine angespülte Meerjungfrau zum willkommenen Ventil für die kollektive Rastlosigkeit, die unter der perfekten Oberfläche einer Kleinstadt brodelt. Der sensationelle Fund weckt Neugier, Hysterie, bizarre Modetrends und macht nicht einmal vor den Schlafzimmern halt. In der titelgebenden Erzählung »Eine Stimme in der Nacht« entfaltet Millhauser wiederum über die alttestamentarische Geschichte des Propheten Samuel ein kunstvolles, dreitausend Jahre umspannendes Triptychon, das der Frage nachgeht, was es bedeutet, auserwählt zu sein und in der Nacht eine Stimme zu hören – und was es bedeutet, sie nicht zu hören.
Virtuose, Zauberer, Illusionist – Steven Millhauser ist der Peter Pan unter den amerikanischen Autoren, seine Imagination sprengt alle Grenzen, seine Storys gleichen wundersamen Reisen durch mysteriöse Gefilde, betörend kindliche Träume und labyrinthische Gegenwelten – sinnlich und verstörend zugleich. Beinahe zehn Jahre nach ihrer letzten Begegnung besucht ein Mann seinen alten Freund Albert. Albert habe, so schrieb er in einem Brief an den Freund, in der Zwischenzeit eine Frau und sein Glück gefunden, man genieße die ländliche Ruhe zu zweit. Ein verwilderter Garten umgibt das Haus, üppig saftige Natur und ein glitzernder Teich – ein idyllischer Ort. Der Besucher ist beeindruckt. Beim Mittagessen endlich lernt er Alberts Frau kennen: Alice ist ein Frosch. Eine Gruppe befreundeter Teenager, gelangweilt, rastlos, voller Sehnsucht. Unter Ahornbäumen warten sie auf eine Eingebung. Sie könnte einfacher nicht sein: Lachen wegen allem und jedem. Sie perfektionieren ihr Lachen, kitzeln sich stundenlang, fordern sich heraus auf Lachpartys. Und keiner kann so virtuos orgasmisch lachen wie Clara Schuler. Doch sie geht zu weit. Offiziell heißt es, sie sei an einer Hirnblutung gestorben. Aber alle wissen: Clara lachte sich zu Tode. In Amerika gefeiert und verglichen mit Kafka, Borges, Cortázar, Calvino, Beckett, Nabokov, Poe, Andersen, Rabelais – und Disney, in Europa bislang wenig bekannt: Steven Millhauser ist ein großartiger Stilist und der vollkommene Meister im Reich der literarischen Phantasie.
Im Schein eines magischen Vollmonds entfliehen die rastlosen Träumer und Liebenden einer Kleinstadt in Connecticut ihren friedlichen Häusern. Wir begegnen einem Mann, der auf dem Dachboden seiner Mutter lebt, wo er in den vergangenen Jahren jede Nacht an seinem Opus Magnum schrieb, einer Mädchenbande, die in Häuser einbricht und die Nachricht »Wir sind eure Töchter« hinterlässt, und einer jungen Frau, die auf der Schaukel in ihrem Garten einen traumhaften Geliebten findet. Eine wunderschöne Schaufensterpuppe steigt aus ihrem Kaufhausschaufenster und die Kinder der Stadt werden von einem Flötenspieler aus ihren Betten gelockt, während auf dem Dachboden ihre längst vergessenen Puppen wie durch Zauberhand lebendig werden. Mit Zaubernacht präsentiert Pulitzer-Preisträger Steven Millhauser eine bemerkenswerte Geschichte über Einsamkeit und Sehnsucht, die durch ihre hypnotische, melodische und detailreiche Sprache besticht. Indem er die banale Nachbarschaft einer sicheren, langweiligen Vorstadt mit einem Hauch des Aufregenden und Fantastischen durchtränkt, lädt er die Leser in eine zauberhafte Welt ein, in der nichts unmöglich scheint.