Jeder kennt dieses Motiv: ein Mann, sorgfältig gezeichnet, die Arme und Beine ausgebreitet, steht in einem Kreis und einem Quadrat, die Körperteile befinden sich in einem idealen Verhältnis zueinander. Das Bild steht nicht nur für die Schönheit des menschlichen Körpers, sondern auch für die Universalität der Kunstund des menschlichen Geistes. Toby Lester spannt den Bogen vom ersten vorchristlichen Jahrhundert, in dem der römische Architekt Vitruv seine Theorie des wohlgeformten Menschen vorlegte, über das Mittelalter und Hildegard von Bingens Vorstellungen von der Rolle des Menschen im Mikrokosmos bis in die Tage Leonardos, als die Künstler, Baumeister undPhilosophen der Renaissance ihr Verhältnis zur Welt neu definierten. Lester zeigt, wie Kunst, Naturwissenschaften undPhilosophie an der Wende zum 15. Jahrhundert zu einer Einheit verschmolzen und Leonardo zu einer Darstellung inspirierten, die den Menschen in das Zentrum rückt - und die uns bis heute fasziniert.
Toby Lester Bücher
Dieser Autor befasst sich mit faszinierenden Schnittstellen von Geschichte, Wissenschaft und Kunst und bietet tiefe Einblicke in das Leben und Werk ikonischer Persönlichkeiten und entscheidender Momente. Seine Schriften zeichnen sich durch sorgfältige Recherche und fesselnde Erzählungen aus, die den Leser in die Vergangenheit entführen, um verborgene Zusammenhänge aufzudecken. Durch eine Vielzahl von Themen, von der Renaissance bis zur historischen Kartographie, zeigt der Autor eine einzigartige Fähigkeit, scheinbar unterschiedliche Bereiche zu verbinden und Werke von bleibender literarischer Bedeutung zu schaffen. Sein unverwechselbarer Ansatz bereichert unser Weltverständnis und inspiriert zur weiteren Entdeckung.


Über Jahrhunderte glaubten die Europäer an die Existenz von drei Kontinenten: Europa, Afrika und Asien, während sie einen vierten, geheimnisvollen Teil vermuteten, der durch einen riesigen Ozean abgetrennt war. Erst 1507 zeichnete der deutsche Kartograph Martin Waldseemüller diesen vierten Kontinent auf einer Karte ein, inspiriert von den Berichten Amerigo Vespuccis, der zuvor die Ostküste Südamerikas erkundet hatte. Waldseemüller benannte ihn zu Ehren Vespuccis „America“. Toby Lester erzählt die Geschichte der Entstehung und Wiederentdeckung dieses einzigartigen Dokuments und bringt das darin verborgene Weltwissen zum Leben. Er führt uns in die Zeit des Mittelalters und der frühen Neuzeit, in die Welt der Mönche, die alte Lehren über den Kosmos bewahrten, sowie der Seefahrer und Kaufleute, die neue Horizonte erkundeten. Diese Karte vereinte die politischen, kulturellen und religiösen Vorstellungen der vergangenen Jahrhunderte und kündigte den Beginn einer neuen Ära an. Sie inspirierte viele, darunter Nikolaus Kopernikus, der mit ihrer Hilfe zu seinem heliozentrischen Weltbild gelangte. Die Erzählung von geographischer und geistiger Entdeckerlust ist brillant geschildert und mit zahlreichen Karten und Schaubildern illustriert, und bietet ein großes historisches Panorama einer Zeit, in der die Menschen die Welt neu zu denken begannen.