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Patrick Chladek

    Zürich West
    Via Triumphalis, Karlsruhe
    Petrikirche
    • Der evangelische Kirchengemeinderat St. Petri in Berlin hat im Jahr 2008 entschieden, die Neuerrichtung der Kirche am alten Standort im historischen Zentrum der Stadt zu projektieren. Der Kirchengemeinderat beschloss, dass „die neu zu errichtende Petrikirche [.] sich auf ihre Vorgängerbauten beziehen und durch eine wegweisende, innovative Formensprache zugleich spirituelle Impulse zur Weiterbelebung der Mitte Berlins entfalten“ soll. Der Platz war einst das Herz des mittelalterlichen Cölln. Hier stand bis 1964 eine der drei Hauptkirchen der Berliner Altstadt. Die neugotische Kirche, die H. Strack hier 1853 als vierte Kirche etwas nach Süd-Westen verdreht zwar, aber am Standort, baute, wurde erst in den Sechzigerjahren gesprengt, um auf dem sakralen Grundstück einen Parkplatz für das DDR-Bauministerium neben der verbreiterten Gertraudenstraße anzulegen. Im Rahmen ihres Semesterentwurfes stellten sich Architekturstudenten der ETH Zürich der entwurflichen Herausforderung eines Kirchenbaus an geschichtsschwerem Ort.

      Petrikirche
    • Die Nordfront des Karlsruher Marktplatzes gerät im Zuge der Bemühungen, das historische Zentrum aufzuwerten, unter Modernisierungsdruck. Die vorhandenen Büro- und Geschäftshäuser werden tendenziell grossfl ächigem Einzelhandel, der in Konkurrenz zu einem nahe liegenden Shoppingcenter tritt, weichen müssen, sofern diese städtebaulich wichtige Raumkante nicht der funktionalen und symbolischen Bedeutungslosigkeit anheim fallen soll. Für die Denkmalpfl ege sind die vorhandenen Gebäude als Zeugen des Wiederaufbaus nach vehementer Kriegszerstörung unter Schutz gestellt. Gleichwohl können die durchaus städtischen Fünfzigerjahregebäude ihre Schwäche nicht länger verheimlichen. Dies umso mehr, als der grandiose Entwurf von Friedrich Weinbrenner für die Kaiserstrasse ein Bild in die Welt gesetzt hat, an dem sich jeder zukünftige architektonische Eingriff messen lassen muss. Der Herausforderung, in diesem anspruchsvollen Kontext ein Kaufhaus zu entwerfen, haben sich die Studenten der Professur Hans Kollhoff an der ETH Zürich gestellt. Die Projekte vermögen einen Weg aufzuzeigen, wie historische Innenstädte überleben können, und sie können sich durchaus auch mit dem aufklärerischen Ideal des Stadtbaus messen, wie es sich bei Weinbrenners Entwurf für die Kaiserstrasse darstellt.

      Via Triumphalis, Karlsruhe
    • Zürich West

      • 231 Seiten
      • 9 Lesestunden

      'Stadt' entsteht nicht aus dem Geiste des 'Design' im Interesse anonymen Investments. Design muss sich nicht architektonischen Fragen der Nützlichkeit, Haltbarkeit und Schönheit stellen; der Zweck (der Vermarktung) heiligt seine Mittel, oft schon bevor es materiell verwirklicht wurde. Doch Design zersetzt die Stadt. Im Zuge der Globalisierung macht es aus Stadtindividuen Allerweltsstädte. Design zielt auf Globalität und den Augenblick. Architektur dagegen kennt Herkunft und zielt auf Dauer. Die Stadt ist aus individuellen Häusern gebildet, aus Hauscharakteren auf privater Parzelle in geschlossener oder offener Bauweise, einer Baufl ucht entlang einer Strasse folgend, die einen Namen hat. Diese gewinnt ihre Eigenart aus der Vielfalt der Häuser, die sie als Raum konstituieren und zu einer Adresse werden lassen. Solche Wohn- und Geschäftshäuser zu entwerfen war die Aufgabe der Studenten der Professur Hans Kollhoff an der ETH Zürich. Entstanden sind konkrete Projekte für einen gegebenen Ort im Westen Zürichs, die mehr sind als nur Alternativen zu den real ebendort entstehenden Architekturen. Jedes von ihnen ist ein glaubwürdiger Entwurf für ein Zürcher Quartier, der auf Augenhöhe dem Stadtkörper entgegentreten kann.

      Zürich West