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Hilde Neidhardt

    Staatsverschuldung und Verfassung
    Das Bundesverfassungsgericht und sein Einfluss auf die Entwicklung der föderalen Finanzbeziehungen
    • Abweichend von der bis dato bestehenden Zuruckhaltung politikwissenschaftlicher Forschung gegenuber dem Bundesverfassungsgericht geht die vorliegende Arbeit davon aus, dass das oberste deutsche Gericht ein politischer Akteur ist, der im politischen System handelt und dessen Beziehungen zu anderen politischen Akteuren von wechselseitiger Einflussnahme gepragt sind. Aufgrund einer eingehenden Analyse der gerichtlichen Entscheidungen zu den foderalen Finanzbeziehungen kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass das Bundesverfassungsgericht zwar entsprechend seiner vorgegebenen Aufgabe innerhalb des politischen Systems und aufgrund seiner begrenzten Einwirkungsmoglichkeiten keine innovativen Losungen anbietet, gleichwohl aber eine entscheidende Rolle bei der Fortentwicklung der foderalen Finanzbeziehungen spielt. Die Arbeit widerspricht der verschiedentlich vertretenen These von der Problemblindheit und blossen Trendverstarkung des Bundesverfassungsgerichts, indem sie darlegt, wie das Gericht bei seinen Entscheidungen vielfach die Intentionen des verfassungsgebenden Gesetzgebers gegenuber finanziellen und anderen Begehrlichkeiten der politischen Akteure bewahrt und daruber hinaus notwendige Verhandlungsprozesse uber die Struktur der foderalen Finanzbeziehungen angestossen hat.

      Das Bundesverfassungsgericht und sein Einfluss auf die Entwicklung der föderalen Finanzbeziehungen
    • Staatsverschuldung und Verfassung

      Geltungsanspruch, Kontrolle und Reform staatlicher Verschuldungsgrenzen

      Die Föderalismusreform II hat die Verschuldungsgrenzen für Bund und Länder verschärft und damit den Verfassungsgerichten als Kontrollinstanzen die Verantwortung für eine generationengerechte staatliche Kreditaufnahme übertragen. Allerdings bestehen spezifische Wirkungsbeschränkungen der Rechtsprechung im Bereich des Staatsschuldenrechts, die Hilde Neidhardt auf der Grundlage einer Analyse der Rechtsprechung zu den bisherigen Verschuldungsgrenzen aufzeigt. Vor diesem Hintergrund wird sich das Problem der dauerhaften Selbstbindung des demokratisch gewählten Haushaltsgesetzgebers voraussichtlich weder durch strengere Normen noch durch weitergehende verfassungsgerichtliche Kontrollbefugnisse lösen lassen. Entscheidend ist vielmehr, ob es gelingt, eine neue „Kultur des Schuldenmachens“ zu etablieren. Gemessen an diesem Maßstab fällt die Bewertung der Föderalismusreform II zurückhaltend aus.

      Staatsverschuldung und Verfassung