Museum Brandhorst
Die Sammlung






Die Sammlung
Skulptur, Technologie, Körper seit den 1950er-Jahren
Future Bodies from a Recent Past rückt ein bisher wenig beachtetes Phänomen in der Kunst und insbesondere der Skulptur in den Fokus: die wechselseitige Durchdringung von Körpern und Technologie. Mit 120 Werken von 59 Künstler/-innen - vornehmlich aus Europa, den USA und Japan - widmet sich die Ausstellung den großen technologischen Veränderungen seit der Nachkriegszeit und nimmt deren Einfluss auf unsere Vorstellungen von Körpern in den Blick. Mit Beiträgen zu Themen wie dem Einfluss sich wandelnder Reproduktionstechnologien, der Bedeutung von Materialität und Körperbegriffen in der Skulptur, aber auch mit interdisziplinären Betrachtungen von Körper-Technologie-Relationen wird eine multiperspektivische Skulpturgeschichte der Gegenwart erzählt. Deutsche Ausgabe! Ausstellung Museum Brandhorst, München 2. Juni 2022 bis 15. Januar 2023
Anri Sala hat ausgehend von Arnold Schönbergs Streichsextett Verklärte Nacht (op. 4) für die Ehrenhalle im Haus der Kunst eine Choreografie von Klängen entwickelt, die die Grundstruktur der Komposition Schritt für Schritt freilegen und den Besucher auf eine Reise durch den Raum und die Zeit mitnehmen.
Mit Mark Leckey - „On Pleasure Bent“ liegt die erste umfassende Monographie des britischen Künstlers vor. Sie zeichnet in einer chronologischen Rückschau Verbindungen zwischen den neuesten Arbeiten (Videos, Skulpturen, Installationen, Lecture Performances u. a.) und dem Frühwerk aus den Jahren 1995 bis 2000 nach, um Leitmotive wie Massenkultur, Musik und Technologie im einflußreichen Oeuvre Leckeys aufzuspüren. Zum ersten Mal sind alle Texte des Künstlers in diesem reich illustrierten Band versammelt.
Medienbilder von gewalttätigen Konflikten: Wie hat sich die Berichterstattung der Medien in den letzten Jahrzehnten entwickelt? Und wie reagieren Künstler darauf? Markante Beispiele wie der Zweite Golfkrieg 1990/91 oder Nine Eleven 2001 haben sich ins Gedächtnis eingeprägt. Auslöser des Zweiten Golfkriegs war die Invasion Kuwaits durch den Irak. Ein Memorandum, das den Einheiten des US Militärs übermittelt worden war, sollte die Berichterstattung so kanalisieren, dass es den politischen Zielen des Krieges förderlich war. Tatsächlich blieb das Medienbild des Irak- Krieges das eines „sauberen“ Krieges, von dem Aktionen und Angriffe, aber nicht die Folgen gezeigt wurden. Die Bildproduktion bestand vorwiegend aus vom Geschehen distanzierten Nachtaufnahmen. Im Unterschied dazu wurden die Bilder von Nine Eleven weltweit auf fast allen TV-Kanälen übertragen. Die Ereignisse wurden dadurch verfügbar gemacht - und zeigten die Verwundbarkeit der USA. Wenn sich Künstler in Krisengebiete begeben, tun sie dies auch ohne Einverständnis der Armee. Ihre Arbeiten unterscheiden sich von der journalistischen Berichterstattung, kreisen aber um ähnliche Fragen: nach Glaubwürdigkeit, Transparenz, Aktualität. Die ausgewählten künstlerischen Werke befassen sich thematisch z. B. mit den städtebaulichen Folgen eines Krieges, oder den Spuren von (Kriegs-)Handlungen im Nahen Osten.
Die Künstlerin Alex Müller (geb. 1971 in Düren, lebt und arbeitet in Berlin) beschäftigt sich mit Malerei und Skulptur und inszeniert Räume als begehbare Bilder. Die Arbeiten überführen organische Materialien wie Äpfel oder Blaumohn und Gegenstände, die der Alltagsrealität entnommen sind, in fantastische, paradoxe und rätselhafte Anordnungen. Neben autobiografischen Quellen spielt das kulturelle Gedächtnis einer medial geprägten Gesellschaft eine zentrale Rolle bei der Findung dieser Konstellationen. Die Inspiration durch Fernsehserien aus der Kindheit und Jugend der Künstlerin, die Bewunderung für Filmemacher wie Peter Greenaway und die Faszination für mythologisches und astrologisches Wissen sind hierbei von großer Bedeutung. Dementsprechend changieren die Werke von Alex Müller zwischen Identifikation und Geheimnis, Sinnstiftung und Hermetik. Mit einem Text von Patrizia Dander und einem Vorwort von Renate Goldmann.
The Daled collection in Brussels, renowned yet largely unknown, is presented to the public for the first time in this comprehensive publication. It documents approximately 500 pieces collected between 1966 and 1978, complete with purchase prices in an inventory. The illustrated section features over 200 color plates showcasing key works by artists such as Vito Acconci, Carl Andre, Robert Filliou, On Kawara, Richard Long, Bruce Nauman, and Ian Wilson. Insight into the collecting activities of Herman and Nicole Daled is provided through numerous statements from them. An in-depth essay by Birgit Pelzer explores the collection's genesis and historical context, detailing individual artists' contributions and significance within the collection, along with intriguing cross-references. Benjamin H. D. Buchloh, a Harvard art historian, positions the Daled collection within the broader landscape of 1960s and 70s art. Additionally, a substantial chapter offers insights into the accompanying archive, which includes unique, unpublished documents meticulously organized by the Daleds, such as letters, notes, sketches, exhibition invitations, and photographs. A detailed chronology of the collection's history rounds out this essential work.