Wohn / Raum / Denken
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Subjekt, Gender und Familie in Beziehungsräumen des frühindustriell-bürgerlichen Wohnens
Französische Bildtapeten aus der Manufaktur von Joseph Dufour fanden seit dem frühen 19. Jahrhundert in Interieurs in ganz Europa als begehrtes Ausstattungsobjekt Verwendung - vor allem in bildungsbürgerlichen Haushalten. Katharina Eck stellt die drei großformatigen Tapeten zu »Amor und Psyche«, »Telemach auf der Insel der Calypso« und »Paul und Virginie« in den Fokus ihrer Analysen. In einer transdisziplinären Studie (Literatur- und Kunstwissenschaft) untersucht sie die Geschlechter- und Paarbildungsdidaktiken in den Tapetenszenen - wie auch das »in richtigen Bahnen verlaufende« Sexualitätsdispositiv - zusammen mit den Praktiken des Wohnens und der Geselligkeit um 1800. Sie entwickelt Analyseachsen, die das »In-Beziehung-Setzen« mit den tapezierten Räumen und deren performatives Potenzial erstmalig in dieser anschaulichen Form ausloten.
Bildtapeten im Interieur um 1800 sind an der Herausbildung und Formung einer spezifischen, an bürgerlichen Werten orientierten Wohnkultur maßgeblich beteiligt. Sie entfalten Erzählungen im bewohnten und bewohnbaren Raum, in dem sich Diskurse über »geschmackvolles« Einrichten mit ästhetischen und moralischen Wertvorstellungen der Epoche verschränken. Zugleich sind die tapezierten Interieurs Aushandlungsorte von Erzählungen der Bewohnerinnen und Bewohner und ihrer vielfältigen Praktiken im Alltag, die mit zeitgenössischen Idealen von Körper, Geschlecht, Ethnizität und Nation verknüpft sind. Solchen Narrativen und Beziehungsgeflechten spüren die Beiträge dieses Bandes nach, der aus interdisziplinärer Perspektive die mannigfaltigen Verschränkungen von Inneneinrichtung, Raumanordnungen und Subjektkonstitution in Wohndiskursen zu Beginn der Moderne offenlegt und einer kulturhistorischen Neubewertung unterzieht. Band 2 der Reihe »wohnen+/-ausstellen«.
Diese Arbeit geht der Frage nach, wie Außenhandel zu Wirtschaftswachstum führen kann. Da anhaltendes Wirtschaftswachstum nur durch technischen Fortschritt möglich ist, muss Außenhandel deshalb auf die Rate des technischen Fortschritts wirken um Wirtschaftswachstum beeinflussen zu können. Technischer Fortschritt selbst entsteht hauptsächlich durch die Produktion und Nutzung von Ideen. Mit Hilfe theoretischer Modelle wird gezeigt, dass internationaler Handel die Produktion von Ideen in Industrieländern beschleunigen kann und die Nutzung bereits produzierter Ideen in Entwicklungsländern ermöglicht. Dies wird durch empirischen Nachweis belegt. Eine eigene empirische Analyse zur Vielfalt importierter Kapitalgüter eines Landes veranschaulicht diesen Zusammenhang.