Ulrike Crespo Bücher






Danakil Desert
- 184 Seiten
- 7 Lesestunden
Die Danakil-Senke im Nordosten Äthiopiens ist eine der faszinierendsten und facettenreichsten Wüstenlandschaften der Erde. Die karge Region im sogenannten Afar-Dreieck liegt auf einer Kreuzung tektonischer Platten der Erdkruste im Grenzgebiet von Äthiopien und Eritrea. Seit Jahrhunderten wird sie vom muslimischen Nomadenvolk der Afar dominiert, das vom Salzabbau und der Aufzucht von Kamelen, Eseln und Ziegen lebt. Gefahrenreich und einzigartig zugleich, birgt die Wüste seit jeher den unwiderstehlichen Reiz des Unbekannten, des Entdeckens, des Schauens und Verstehens. So hat sie auch Ulrike Crespo in ihren Bann gezogen. Crespo, die sich bereits seit den 1990er-Jahren intensiv mit der Fotografie auseinandersetzt, bereiste 2017 den Dallol, das heißeste Geothermalgebiet der Welt. Nach ihrem erfolgreichen Bildband Iceland, ebenfalls im Kehrer Verlag erschienen, legt sie nun mit Danakil nach und entführt uns in eine Region konträr zu den Gletschern Islands, aber von ebenso atemberaubender Schönheit. Ulrike Crespos Fotografien zeigen beeindruckende Landschaften, die kaum von dieser Welt zu sein scheinen: brodelnde Schwefellöcher, einen Salzsee, der bis zum Horizont reicht, und schier endlose Kamelkarawanen
Lieberose ist ein Dorf im Brandenburgischen, am Rande des Spreewaldsgelegen. Und Lieberose hat ein Schloss. Ein kleines, vierflügeliges Barockschloss, ehemals derer von Schulenburg, das auf eine wechselvolle, vierhundertjährige Geschichte zurückblickt. Der letzte Standesherr flieht 1943 mit seiner Frau und vier Töchtern, sein hochbetagter Vater stirbt Anfang 45 im Schloss unter ungeklärten Umständen. KZ-Häftlinge aus Auschwitz errichten auf dem beschlagnahmten Land den Truppenübungsplatz Kurmark; das Lager Jamlitz/Lieberose bringt tausenden von ihnen den Tod. Alliierte Bombenangriffe zerstören gegen Ende des zweiten Weltkriegs Teile des Schlosses, das Inventar fällt der Plünderung anheim. Heute ist die sorgsam überdachte Ruine ein Monument der Vergänglichkeit, durch das die Fotografin Ulrike Crespo in der Dämmerung eines lichtlosen Tages ohne Scheinwerfer, ohne weiteres technischen Equipment streift. Sie folgt den Spuren der Zeit und gibt ihnen Raum ohne zu werten, ohne Anklage, ohne Pathos. So führt sie uns durch ein Stück deutscher Geschichte, einen versunkenen Kosmos, der weit weg von jeder Realität zu sein scheint – und doch Realität ist. One of many lost places.
Iceland
- 240 Seiten
- 9 Lesestunden
In September 2018, North Korea celebrated the seventieth anniversary of its founding. A country, of which we know little more than what is reported to us in the press, presented itself proudly and surprisingly peacefully. For the Democratic People's Republic of Korea is considered one of the most inaccessible countries in the world. It is said that the key to a country is its people. But since a direct, uncontrolled exchange with locals is practically impossible, the photographer Ulrike Crespo approached the people through her camera, thus providing us with intimate and rare insight into everyday life in North Korea. Her 'Keep your eyes open, look carefully, and do not immediately judge everything. It is impossible to depict reality.' After her successful publications Iceland (2017) and Danakil (2018), North Korea is her seventh photo book with Kehrer Verlag.
Ulrike Crespo, Rainflowers
- 132 Seiten
- 5 Lesestunden
Bilder von Blüten, Wunderwesen der Natur, von Regen benetzt, irritierend schön, zart und doch ganz präsent – fragile Lichtkörper stehen, liegen und tanzen im Raum, Farben breiten sich aus, verschwenderisch und voller Kraft. Dank einer ganz besonderen, von ihr entwickelten Technik, führt uns die Künstlerin Ulrike Crespo in einen Kosmos, der weit weg von jeder Realität zu sein scheint. Ins zauberhafte Reich der Regenblüten.
Das Leben unter Wasser ist durch eine eigene Optik, eine eigene 'Lehre vom Sichtbaren' bestimmt. Das Licht verliert sich mit zunehmender Tiefe, das Auge konstruiert nicht mehr, sondern wird weit und empfänglich. Geflechte, Membranen, Aderngespinste aus filigranen, aufleuchtenden Tausendfingern: Das Auge der Kamera begibt sich in diese wogenden Wälder aus Algen und Tang hinein, als verfügte es zugleich über jenen den Fischen eigenen Ferntastsinn. In ihrem neuen Band bringt Ulrike Crespo die beiden Sinnesebenen, mit denen ihre Fotografien zu arbeiten scheinen, auf besondere Weise zum Ausdruck. Zum einen das Visuelle, Optische, das auf Distanz beruht. Zum anderen bringen diese Bilder einen Sinn ins Spiel, der das Optische unterläuft. Dieser Sinn ist nicht nach Außen gerichtet, sondern nach Innen, oder – vom Bild her betrachtet – auf das flüssige, abgründige 'Darunter'. Das schlingernde grüne Gewächs, das da aus dem Bild herausflutet, zerschwemmt den Blick, stößt ihn aus seiner distanzierten Haltung heraus und bringt die visuellen Koordinaten ins Wanken.
Crespo, Ulrike. Ulrike Crespo - Cold Landscape. Heidelberg / Berlin, Kehrer-Verlag, 2013. 27 cm. 143 Seiten mit zahlreichen Photographien. Original, illustrated Softcover. Excellent, as new condition with only minor signs of external wear. Includes natural history infra-red photographs of historic site sin West Cork and other places Altar Wedge Tomb, Goleen, West Cork, Ireland / Barley Cove, West Cork, Ireland / Three Castle Head, West Cork, Ireland / Mizen Head, West Cork, Ireland / Blasket Islands, Kerry, Ireland / Baltimore, West Cork, Ireland / Little Skellig, West Cork, Ireland / Carthy's Islanad, West Cork, Ireland / Ring of Kerry, West Cork, Ireland / Toormore Bay, West Cork, Ireland / Foilnamuck, Crespo, West Cork / Kampen, Sylt, Comparative Landscapes and Sky of County Clare and Morsum, Sylt / Guilin, Guangxi (China) / etc. etc.
Schönheit und Vergänglichkeit, Liebe und Tod. Kein Lebewesen findet in der Symbolik häufiger Verwendung als die Blume – die Faszination für Blumen und deren Bedeutungsvielfalt gibt es in allen Weltkulturen. In der Malerei des 15. Jh. fand die christliche Pflanzensymbolik einen Höhepunkt, etwa mit vielfältigen Marienattributen in Gestalt von Blumen. Blumenstillleben seit dem 16. Jh. verwiesen auf Vergänglichkeit und Eitelkeit alles Irdischen. Mitte des 18. Jh. lösten Berichte über eine Blumensprache, mittels deren in den Harems des Orients Nachrichten ausgetauscht wurden, eine regelrechte Mode in Europa aus. Auch zeitgenössische Fotografen wenden sich immer wieder diesem Bildmotiv zu. Herausragende Beispiele sind Robert Mapplethorpes erotisch aufgeladene Kobralilien und Callas, Nobuyoshi Arakis sinnlich-morbide Blütenarrangements oder die lichtdurchfluteten Polaroids von Tulpen und Paeonien im Spätwerk Cy Twomblys. Die zarten, fast immateriell wirkenden Blumenbilder der Fotografin Ulrike Crespo dagegen sind nicht arrangiert, sondern leben von einem fein austarierten Zusammenspiel von Naturhaftigkeit und beinahe malerisch zu nennender Fotografie. Wie schon in ihren Landschafts- und Blumenbildern im Licht der Dämmerung (veröffentlicht 2011 im Bildband Twilight) wählt Crespo auch hier den flüchtigen Augenblick des Blühens, dem das Vergehen schon innewohnt.
Zwischen Tag und Nacht verläuft keine Grenze, ein fließender Übergang ist die Zeit der Dämmerung. Ulrike Crespo muss sich also schnell entscheiden, um ihre Aufnahmen zu machen. Es gelingt ihr den Reichtum des Graus zu fassen, das sich während dieser kurz andauernden Momente in all seinen Abstufungen zwischen hell und dunkel zu den Farben legt, sie auf dem Transit in die Nacht begleitet und sie schließlich vollkommen in Besitz nimmt. Die Fotografin ist häufig auf Reisen, vielleicht ist ihr darum das Vorübergehende und wieder Verschwindende vertraut. Überall auf der Welt erhascht sie einen Blick auf die 'blaue Stunde' und verstärkt ihn durch ihre besondere Verschleierungstechnik. Bei der Betrachtung überschreitet man die Grenzen der Erfahrung und der tatsächlich erkennbaren Welt und findet in den grauen Verstecken vielleicht Unbewusstes, Träume oder andere transitorische Zustände. Auf dieser Reise begleiten einen drei ganz unterschiedliche Texte, um zu vermitteln, was Crespos Fotografien ermöglichen und auslösen können. Autoren: Anna Ballestrem, Andreas Bee, Anne-Marie Beckmann Künstler: Ulrike Crespo