Klassismus bezeichnet die Diskriminierung aufgrund des sozialen Status, der hegemoniale Strukturen der Stigmatisierung, Unterdrückung und Benachteiligung zugrunde liegen. Bereits im 19. Jahrhundert wurde mit Klassismus soziale Ungleichheit betitelt, doch in unserem Alltag und im wissenschaftlichen Kontext findet er bisher kaum Beachtung. Annett Kupfer und Markus Gamper schließen diese Lücke und geben eine theoretische Einführung, zeigen Schwerpunkte der Klassismusforschung auf und skizzieren die Herausforderungen bezüglich einer (kritischen) Begriffsbestimmung. In den Fokus stellen sie dabei Phänomene von Bildungsbenachteiligung, Kapitalismuskritik, Ausgrenzung und Fragen von sozialer Gerechtigkeit sowie die Kritik an den meritokratischen Prinzipien. Markus Gamper berichtet im Podcast Hörscript über Klassismus und Soziale Ungleichheit an Hochschulen.
Markus Gamper Bücher




Knoten und Kanten
Soziale Netzwerkanalyse in Wirtschafts- und Migrationsforschung
- 424 Seiten
- 15 Lesestunden
Globalisierung heißt Vernetzung! Wir leben in einer »Netzwerkgesellschaft«, in der Akteure durch Beziehungen in soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge eingebettet sind. Ein Ansatz der Geistes- und Sozialwissenschaften, der sich bei der Erforschung dieser Phänomene als weiterführend erwiesen hat, ist die soziale Netzwerkanalyse. Sie erklärt die Möglichkeiten und Grenzen individuellen Verhaltens oder die Herausbildung von Strukturen. Die interdisziplinären Beiträge dieses Bandes - theoretische Einführungstexte sowie einschlägige Forschungsarbeiten aus der Wirtschafts- und Migrationsforschung - gehen den Fragen nach, was soziale Netzwerke sind, welche Wirkungen sie haben und welche Handlungsspielräume sie bieten.
Bei diesem Buch handelt es sich um eine praktische Einführung. Ziel ist es, Forscher zu befähigen egozentrierte Netzwerkdaten zu erheben und auszuwerten. Hierbei wird dem Leser anhand von Beispielen gezeigt, welche Möglichkeiten der Datenerhebung vorliegen, welche Computerprogramme zur Verfügung stehen, wie diese genutzt und wie die erhobenen Daten am Ende des Forschungsprozesses analysiert werden können. Dazu werden unterschiedliche Erhebungsverfahren sowie praktische Anwendungsmöglichkeiten dargestellt.
Islamischer Feminismus in Deutschland
Religiosität, Identität und Gender in muslimischen Frauenvereinen
- 351 Seiten
- 13 Lesestunden
Die deutsche Integrationsdebatte über den Islam wird in den letzten Jahren vom Thema »Unterdrückung der muslimischen Frau« dominiert. Erfahrungsberichte zeigen, dass androzentrische Strukturen auch in Deutschland immer noch religiös begründet werden. Auf der anderen Seite jedoch offenbaren Einzelfallstudien, dass sich Muslima durch intensive Beschäftigung mit ihrer Religion emanzipieren und nicht mehr nur als unterdrückte Wesen wahrgenommen werden möchten. Sie schließen sich in selbstorganisierten Gemeinschaften zusammen, um ihrer feministischen Haltung Rückhalt zu verleihen. Markus Gamper beleuchtet die neuen Formen der Zusammenschlüsse in Deutschland und zeichnet ein erstes Bild dieser Frauen und ihrer Vereine. Das Buch bietet erkenntnisreiche Einblicke in eine bisher zu wenig beleuchtete Facette gelebter muslimischer Praxis.