Weltkünste des Surrealismus
- 443 Seiten
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Die Untersuchung beleuchtet die multilateralen Austauschbeziehungen und Netzwerke des Surrealismus aus einer medien-, kultur- und regionenübergreifenden Perspektive. Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wurde der Surrealismus nicht nur von Europa in die außereuropäische Welt getragen, sondern auch dort durch dynamische Interaktionen antizipiert und weiterentwickelt. Netzwerke zwischen surrealistischen Künstlerinnen und Schriftstellern in Afrika, Europa, Lateinamerika und der Karibik entstanden unabhängig von europäischer Steuerung. Eurozentrische Konzepte von Weltliteratur und Weltkunst erweisen sich als unzureichend. Um diese surrealistischen Weltkünste angemessen zu beschreiben, entwickelt die Autorin ein antizentrisches Verständnis der weltkünstlerischen Beziehungen und bezieht postkoloniale sowie transkulturelle Perspektiven ein. Durch eine facettenreiche Auswahl surrealistischer Positionen aus Literatur, Film, Fotografie und bildender Kunst zeigt die Autorin, wie im Austausch mit dem Globalen Süden poetische Ethnografien, synkretistische Kosmovisionen und antikoloniale Proteste entstehen. Surrealistische Themen wie das Wunderbare, das Sakrale und das Unheimliche werden erweitert und transformiert. Zudem eröffnet die Autorin den Horizont für eine transkulturelle Philologie, die sich für eine Literatur- und Kunstgeschichtsschreibung jenseits nationaler und sprachlicher Grenzen einsetzt. Es ist notwendig, sowohl die surr
