Die 'Schanze', berühmt-berüchtigt aus Presse, Funk und Fernsehen als Krawall- und Latte-Macchiato-Viertel, ist im Wandel – hier wie andernorts nicht immer zum Besten des Quartiers. 'Gentrifizierung' lautet die neudeutsche Bezeichnung für Aufschickung. Die Schanze hat ihren Kiez-Charakter trotzdem noch nicht ganz verloren, was auch damit zu tun hat, dass ihre bewegte Geschichte überall Spuren hinterließ – wenn man sie zu lesen weiß. Einige davon werden in diesem Rundgang aufgespürt. Der Autor, der sich mit einem Augenzwinkern entrüstet, 'I‘m not a tourist. I‘m living here', geht von harten Fakten aus, hört aber auch auf das Brodeln der Gerüchteküche und gelangt zu einer eigenwilligen Charakterisierung des Viertels. So zieht er deutliche Parallelen von lange zurückliegenden politisch gewollten Entwicklungen des Stadtteils zur aktuellen Hamburger Politik und lässt dabei kein noch so vages revolutionäres Ereignis unerwähnt. Er lädt überdies zum Schmunzeln ein, wenn er die 'Schanze' als klammheimliches 'Eldorado für Klaviere' vorführt.
