Mit dem Mainstream entgegenlaufenden, transdisziplinären Zugängen wird auf Transfers und Umdeutungen des Religiösen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart geblickt. Die Sakralisierung von Orten und Räumen sowie deren Funktions- und Symbolwandel – von konfessionellen zu umgeschriebenen und neukreierten Sakralräumen, so besonders auch mit Blick auf den menschlichen Körper – sind dabei von besonderem Interesse. Diskurs-, narrations- und handlungsbezogene Ansätze sowie solche der visual studies erschließen Erzählung, Gestaltung, Sichtbarmachung und Inszenierung des Religiösen auf innovative Weise.
Franziska Metzger Reihenfolge der Bücher





- 2016
- 2011
Geschichtsschreibung und Geschichtsdenken im 19. und 20. Jahrhundert
- 313 Seiten
- 11 Lesestunden
Das Studienbuch fördert die systematische Reflexion über die Geschichte des Geschichtsdenkens und der Geschichtsschreibung im 19. und 20. Jahrhundert. Zunächst diskutiert die Autorin Debatten, Spannungsfelder – Geschichte und Gedächtnis, Geschichte und Literatur – sowie Analysemodelle. Darauf aufbauend verbindet sie mittels konkreter Quellenbezüge Langzeitperspektiven und Tiefenschnitte auf Geschichtsdenken und Geschichtsschreibung im deutschsprachigen Raum mit transnationalen Bezügen. Im Fokus stehen Themenfelder wie • Diskurse der Wissenschaftlichkeit seit der Jahrhundertwende von 1800, • Institutionalisierung, • Deutungskämpfe um die Nation, • Unsicherheiten im Selbstverständnis und Neupositionierungen im Verhältnis zu anderen Wissenschaften um 1900, • Nationalgeschichte als Volksgeschichte in der Zwischenkriegszeit sowie Kontinuitäten und Transformationen in der Struktur- und Sozialgeschichte, • geschichtsphilosophisch-theoretische Umdeutungen seit den späten 1960er Jahren vom «linguistic turn» zu sprachzentrierten Ansätzen und kulturgeschichtlichen Perspektiven.
- 2010
Religion, Geschichte, Nation
Katholische Geschichtsschreibung in der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert - kommunikationstheoretische Perspektiven
- 419 Seiten
- 15 Lesestunden
Franziska Metzger analysiert die katholische Geschichtsschreibung in historiographie- und religionsgeschichtlicher Perspektive. Geschichtsschreibung wird dabei als ein Deutungssystem verstanden, das die Selbstpositionierung der katholischen Symbolgemeinschaft in der modernen Gesellschaft wesentlich mitpragte. Es wird gezeigt, wie mit Mitteln der Geschichtsschreibung und -deutung einerseits die Konfessionalisierung der Nation und andererseits die Nationalisierung religioser Erinnerungsbestande betrieben wurde. Mit ihrem diskurs- und semantikgeschichtlichen Blick auf Mechanismen von Aneignung und Abgrenzung sowie auf narrative Strategien der Geschichtsschreibung in der katholischen Kommunikationsgemeinschaft, dekonstruiert die Autorin eine Reihe historiographiegeschichtlicher dichotomisierende Perspektiven im Zusammenhang mit Deutungsmustern der Professionalisierung und Verwissenschaftlichung der Geschichtsschreibung im 19. Jahrhundert ebenso wie Vorstellungen von mehr oder weniger homogenen, einander folgenden Paradigmen der Geschichtsschreibung.
- 2010
Religion, Politik, Gesellschaft im Fokus
- 240 Seiten
- 9 Lesestunden