Stress und Unbehagen
Glücks- und Erfolgspathologien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Der zweite Band der Reihe untersucht die Schattenseiten der Erfolgs- und Glücksimperative, die zentrale Aspekte individueller Lebensgestaltung und kollektiver Vergesellschaftung in der Moderne darstellen. Die Autorinnen und Autoren analysieren verschiedene Pathologien, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts für viele bürgerliche Mittelschichten in Europa und den USA prägend waren. Glück und Erfolg werden dabei sowohl als Problem als auch als Lösung individueller und kollektiver Konflikte verstanden. Die Studie beleuchtet, wie Ideale in Zwänge und Ansprüche in Forderungen umschlagen, was zu einer Deformation der Glücks- und Erfolgsideale führte, die sich in Phänomenen wie Depression und Burnout äußern. Ein interdisziplinärer Ansatz wird verfolgt, der soziologische, historische sowie literatur-, kunst- und medienwissenschaftliche Perspektiven vereint. Methodologisch werden diskursgeschichtliche Zugänge mit praxeologischen Ansätzen kombiniert, um performative Logiken und Subjektivierungsweisen zu analysieren und den wissensgeschichtlichen Kontext sichtbar zu machen, in dem 'Glück' und 'Erfolg' im 20. Jahrhundert wirksam wurden.