Heidegger und Śaṅkara
- 243 Seiten
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Die Untersuchung beleuchtet die wechselseitige Anteilnahme der abendländisch-morgenländischen Grunderfahrung im Denken, insbesondere in Bezug auf ontologische Seinsverständnisse. Der Autor fokussiert auf die Vedanta-Darlegung des Brahmans als 'Sat-Cit-Ananda' und betrachtet diese durch das ontologische Verständnis Heideggers. Es handelt sich um eine vergleichende ontologische Analyse, in der die Advaita-Darlegung des Bestehenden als Nicht-Dualität ('Advayam') parallel zu Heideggers ontologischem Standpunkt verläuft. Nach dem Advaita-Vedanta wird das Universum als das 'Eine' und 'Selbige' betrachtet, dogmatisch als 'Brahman' bezeichnet. Heidegger kennzeichnet die Tradition des abendländischen Seinsdenkens als eine Epoche der Seinsvergessenheit. Die Wahrheitsverständnisse beider Denkschulen weisen Gemeinsamkeiten auf, insbesondere die Untrennbarkeit von Wahrheit und Sein, die im Advaita-Vedanta unter 'Sat' verstanden wird. Sowohl Heideggers Seinsdenken als ontologischer Monismus als auch das Advaita-Denken als uneingeschränkte Nicht-Dualität negieren die waltende Subjektivität des Ich-Denkens. Zudem wird durch Śaṅkara, der den Weg des Wissens ('Jnana-Yoga') betont, ein Pfad des Seins eröffnet, in dem Wissen und Wahrheit ('Sat') zu ihrer wesentlichen Entfaltung gelangen. Diese Untersuchung hebt bislang übersehene Aspekte des vergleichenden Seinsdenkens hervor.
