Der Statuenschmuck antiker Städte diente nicht nur der Ästhetik und dem Andenken prominenter Personen, sondern auch der Verherrlichung des Imperium Romanum. Die römischen Eliten der Prinzipatszeit folgten konservativen Repräsentationsmustern, wobei Inschriften einen Tugendkanon umrissen und Porträts der kaiserlichen Mode folgten. Ab dem 3. Jahrhundert war ein Rückgang in diesem Aspekt der antiken Stadtkultur zu beobachten. Seit dem Ende des 4. Jahrhunderts, in der Zeit des Kaisers Theodosius I., erlebte das Phänomen eine Renaissance, die weniger durch eine Zunahme von Statuenehrungen als durch Veränderungen im Aussehen der Statuen geprägt war. Die neuen Typen, der spätantike Chlamydatus und Togatus, blieben weitgehend senatorischen Amtsträgern vorbehalten. Die Entwicklung dieser Statuen wurde 1941 von Johannes Kollwitz behandelt, doch seitdem hat sich der Bestand der publizierten Monumente verdoppelt und die Spätantike ist stärker in den Fokus der Forschung gerückt. Die neuen Statuentypen sind nicht nur ein oströmisches Phänomen, sondern auch im Westen bezeugt. Ulrich Gehn untersucht die Ehrenstatuen im Westen und Osten des Imperiums und zeigt, dass die veränderte Kleiderordnung den gesellschaftlichen und politischen Wandel widerspiegelt. Diese neuen Repräsentationsformen mussten die veränderte Stellung der senatorischen Amtsträger im Reich abbilden und setzten sich reichsweit durch. Die Arbeit bietet eine umfassende Interpret
Ulrich Gehn Reihenfolge der Bücher

- 2012