Man nannte uns Hitlermädchen
- 104 Seiten
- 4 Lesestunden
Die Erzählung besteht aus zwei Teilen und ist eine Mischung aus Fiktion, Autobiographischem und Sachbuch, basierend auf lückenhaften Erinnerungen und den Berichten von „Lagerschwestern“, die 1944 bis 45 aus Königsberg in ein KLV-Lager nach Oelsnitz/Erzgebirge kamen. Wir waren zwischen 10 und 14 Jahren alt. Der erste Teil beginnt mit der Abfahrt aus Königsberg nach den Bombenangriffen im August 1944 und schildert die Zeit im Lager, in fragmentarischer Form, die unsere Erinnerungen widerspiegelt. Die dramatische Auflösung des KLV-Lagers im Mai 1945 führte dazu, dass viele Gasteltern in Oelsnitz die Kinder aufnahmen, während wir auf Angehörige warteten, die möglicherweise aus Königsberg fliehen konnten. Im Gegensatz zu anderen KLV-Lagern konnten die Königsberger Kinder nicht in ihre Heimat zurückkehren, und nicht alle wurden abgeholt. Der zweite Teil lässt wiedergefundene „Lagerschwestern“ erzählen, wobei jede andere Situationen in Erinnerung hat. Gemeinsame Erlebnisse wie Tieffliegerangriffe, Warten auf Post und Fragen nach dem „Endsieg“ bleiben präsent. Nach der Auflösung des Lagers gab es keinen weiteren Zusammenhalt, aber einige Zeitzeugen konnte ich später wiederfinden. Die Erzählung reflektiert die Erfahrungen von Kindern, die der Nazi-Ideologie ausgesetzt waren, und regt zum Nachdenken über ihre späteren Lebenswege an.
