Dieses Buch ist das Ergebnis einer Spurensuche, von Begegnungen mit Frauen und Männern, die ihre Flucht aus der DDR jahrelang sorgfältig geplant haben oder die sich spontan auf den gefährlichen Weg über die Grenzen begeben haben. Die Zeitspanne der Berichte reicht von den fünfziger Jahren bis zum Ende der DDR. Dieter Bub schildert das Leben von Menschen, die um jeden Preis wegwollten. Was häufig verschwiegen wird: Viele dieser 'Republikflüchtlinge' sind gescheitert.
Dieter Bub Bücher





Begegnungen mit Joachim Gauck
- 159 Seiten
- 6 Lesestunden
Joachim Gauck, geboren 1940 in Rostock, ist bekannt als erster Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, die er bis 2000 leitete. Am 18. März 2012 kandidierte er für das Amt des elften Bundespräsidenten, nachdem er zwei Jahre zuvor gegen Christian Wulff gescheitert war. Seine erneute Kandidatur fand breite Zustimmung, jedoch gab es auch kritische Stimmen aus verschiedenen politischen Lagern. Wer ist dieser Mann, der untrennbar mit der "Gauck-Behörde" verbunden ist? Welche politischen Ansichten vertritt er? Wie verlief sein Werdegang in der DDR und nach der Wiedervereinigung? Was kann man von ihm als Bundespräsident erwarten? Journalist Dieter Bub, der Gauck und dessen Vater in Filmdokumentationen begegnete, begab sich auf Spurensuche. Er sprach mit Gegnern und Befürwortern, Freunden und ehemaligen Wegbegleitern sowie DDR-Bürgerrechtlern. Das Ergebnis ist ein differenziertes Bild eines Menschen mit Widersprüchen, familiären Sorgen, Engagement und Eloquenz. Gauck wird als rhetorisch versiert und bekannt beschrieben – eine schillernde Persönlichkeit, die als deutsches Staatsoberhaupt Akzente setzen wird. Die Darstellung enthält Originalaussagen von Gauck sowie Analysen und Kommentare von verschiedenen Persönlichkeiten.
Im Berliner Kabarett ''Die Distel'', einer Stacheltruppe aus DDR-Zeiten, wird das Erfolgsstück ''Schicksalsjahre einer Kanzlerin'' aufgeführt, kess, fröhlich wie auch Matthias Riechling in der Rolle Merkels. Die Programme sind, wie viele andere Kopien, zugleich Persiflagen und Anerkennung. 2018 ist zum wahren Schicksalsjahr Angela Merkels geworden, mit dem sie den entscheidenden Weg für ihre und die Zukunft ihrer Partei vorgezeichnet hat. Allen, über soziale Gruppen, Grenzen, national und international hinweg, hat sie mit ihrem Coup überrascht. Bei aller Flexibilität und einem Chamäleonverhalten, gab es Augenblicke, bei denen sie Zeichen setzte. Dazu gehörten der Ausstieg aus der Kernenergie und die Öffnung der Grenze für über eine Million Flüchtlinge. Über Jahrzehnte hinweg gab es immer neue Versuche, das Phänomen dieser Frau zu erklären, als müsse ein Geheimnis gelöst werden. Dabei schien sie stets mit sich im Reinen. Auch jetzt? Diese Geschichte ist als Erzählung der Versuch einer Annäherung aus ungewohnter Perspektive. Es sind die Impressionen von Angela O., der wir dort begegnen, wo ihr wahres Zuhause ist, im Haus am See in der Uckermark. Diese ''Datsche'', mit Blick auf den See, ist ihr Rückzugsort und für uns ein Platz der Fantasie, Kulisse für reale Akteure der Politik, Dorfbewohner und unbekannte Erzähler. Es ist die Darstellung eines zweiten Lebens mit stetiger Rückschau auf ihre Biografie.
Grund genug zu gehen
- 255 Seiten
- 9 Lesestunden
Alles war getan. Er war des Lebens müde. Grund genug zu gehen. Weil Phillipp ein ebenso scharfer wie unerbittlicher Beobachter der Vergreisung in seiner Umgebung ist, findet er kurz vor seinem achtzigsten Geburtstag zunehmend diese Symptome auch bei sich. Die Angst, er könne den Zeitpunkt verpassen, rechtzeitig aus dem Leben zu gehen, treibt ihn um. Ein Suizid ist für ihn das kleinere Übel, als wenn er sein Menschsein verliert und anderen zur Last fällt. Aber den rechten Moment zu finden ist schwer. Schließlich geht es ja noch – irgendwie. Doch eines Tages verschwindet er … Eine erschütternde Abrechnung mit dem Mythos des glücklichen Alterns.
Eric Trost ist der Sohn eines Nazis und der Halbbruder einer Anführerin einer Gruppe von Neonazis, die im Untergrund agiert. Zwischen Distanzierung und der Suche nach Nähe zu seiner Familie verliert sich der Protagonist in Selbstzweifel. Als er dann von den großen Plänen seiner verstorbenen Schwester erfährt, ist er seiner Familie schon viel zu nah gekommen. Dieter Bub konstruiert aus seiner eigenen Familiengeschichte in seinem neuen Roman ein Szenario, das dem Leser zu denken geben muss, und erzählt die Geschichte eines Mannes, der sich von dieser Welt abwendet.