Die 80er Jahre waren eine Zeit des Wandels. Während der Eiserne Vorhang fiel, modernisierten die europäischen Eisenbahnunternehmen ihre Flotten. Bei den Österreichischen Bundesbahnen führte dies zum Austausch veralteten Rollmaterials aus der Zwischenkriegszeit gegen moderne Hochleistungslokomotiven und komfortable Waggons, um den Betrieb wirtschaftlicher und das Reisen attraktiver zu gestalten. Die letzten tannengrünen Lokomotiven und Waggons wurden in das freundliche Blutorange umlackiert. Ab Mitte der 80er Jahre mussten die schönen Metallschilder den computergerechten Klebeziffern weichen. Diese Übergangsphase machte die Eisenbahn in den 1980ern besonders spannend: Eine Stangenlokomotive aus den 20er Jahren rangierte mit zweiachsigen Spantenwägen, während auf dem Nachbargleis eine moderne Thyristorlok mit einem stilvollen Eurofima-Schnellzug einfuhr. Die Kontraste zwischen Alt und Neu sowie die bunten Farb- und Nummernvarianten prägten den Charme der 80er Jahre im österreichischen Schienennetz. Die Züge trugen wohlklingende Namen wie Mozart und Transalpin. Als Autor dieses Buches erkundete ich mit einem Austriaticket alle Bundesländer, hörte Musik von Falco und trug weiße Tennissocken. Die zahlreichen Aufnahmen in diesem Buch entstanden während dieser Reisen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß auf unserer gemeinsamen Zeitreise!
Nicholas Fürschuss Bücher


Im Österreich der Nachkriegszeit zeigten sich die Fahrzeuge durchwegs im tannengrünen - sehr unauffälligen - „Tarnanstrich“. Die aufstrebenden - auf Modernität ausgelegten - Bundesbahnen entschlossen sich dazu, ab 1970 ein neues Farbschema einzuführen. Einer der daran maßgeblich beteiligten Architekten war Paul Hofmann. Das „Jaffa-Design“ prägte über Jahrzehnte das Erscheinungsbild der ÖBB. Selbst dem durchaus radikalen Einschnitt durch das Anstrichschema des bekannten ÖBB-Designers Wolfgang Valousek entgingen viele Lokomotiven bis in die 2000er-Jahre. Der BilderBuchBogen „Blutorange im Ausgedinge“ der beiden Autoren Nicholas Fürschuss und Werner Prokop begleitet die Maschinen der Reihen 1042, 1142, 1044 und 1144 im blutorangen Farbkleid als Bespannung vor zahlreichen interessanten Zugkompositionen und portraitiert in wunderschönen Landschaftsfotos vor allem die letzten Einsätze der Reihe 1042.0. Die letzten rund 10 Jahre des bei Fotografen beliebten Blutorange-Lacks sind in dem 160-seitigen Buch mit einem informativen Einleitungstext breit gefächert dokumentiert!