»Ein ganz wunderbares Buch über die Kraft der Literatur« Ulrich Matthes, Literarisches Quartett. Ein Roman über die Leidenschaft fürs Schreiben, die Schönheit der Chance und die Liebe zur Literatur. Das literarische Debüt von Hilmar Klute ist voller Sätze, die man am liebsten immer wieder lesen möchte. Ruhrgebiet, 80er-Jahre: Volker Winterberg arbeitet als Zivi im Seniorenheim und schreibt Gedichte. Er träumt davon, ein Dichter zu werden wie Peter Rühmkorf und die Leute von der Gruppe 47. Aber vorläufig muss er noch frühmorgens seine Alten für den Tag vorbereiten. Die übrige Zeit verbringt er trinkend, rauchend und schreibend in Kneipen, die Nächte oft in fremden Betten. Dann gewinnt er die Teilnahme an einem Treffen für Nachwuchsschriftsteller in West-Berlin. Dort lernt er Heiner Müller kennen, den jungen, eigentümlichen Dichter Thomas und vor allem Katja, die mit Volker Ausflüge an die Mauer macht und ihm nach seiner Rückkehr Liebesbriefe schreibt. Als Volker ein zweites Mal nach Berlin reist, beginnt ein turbulentes Abenteuer mit Katja und eine verwickelte Odyssee durch das alte West-Berlin.
Hilmar Klute Bücher






Dieser Mann nahm alles mit – das Leben des Joachim Ringelnatz. Joachim Ringelnatz (1883–1934) führte ein bemerkenswertes und künstlerisch reiches Leben, geprägt von einer verdrucksten Jugend in der Kaiserzeit, dem Seemannsdasein im Krieg und der Münchner sowie Berliner Bohème der Zwischenkriegszeit. Sein Werdegang spiegelt sowohl das Elend als auch den Glanz der deutschen Vergangenheit wider. Als Bürgersohn wurde er vom Gymnasium verwiesen, nachdem er sich von Samoanerinnen auf der Völkerschau inspirieren ließ und sich tätowieren ließ. Als Seemann bereiste er die Welt, bevor er in München die Bohème entdeckte und seine ersten Gedichte schrieb. Nach dem Ersten Weltkrieg erlangte er Berühmtheit durch seine wilden Bühnenshows, in denen er im Matrosenkleid auftrat, trank, sang und Stühle zertrümmerte. Seine Gedichte, die erotisch, zeitkritisch und melancholisch waren, machten ihn ebenso bekannt wie die ›Comedian Harmonists‹. An seinem 50. Geburtstag wurde er von Größen wie Asta Nielsen gefeiert, doch im selben Jahr kamen die Nazis an die Macht. Seine Kunst wurde als entartet betrachtet, seine Bücher verbrannt, und er erhielt Auftrittsverbot. In einem verzweifelten Versuch, seine Karriere zu retten, traf er sich mit Hitlers Chefideologen Alfred Rosenberg, lehnte jedoch ab und verließ den Raum. Hilmar Klute hat in Archiven und Nachlässen nach Ringelnatz’ Leben geforscht und ein grandioses Buch über diesen außergewöhnlichen Autor ver
Sprachzauberer Hilmar Klute über einen, der sich treiben lassen muss, um zum Wesentlichen zu finden. Frühsommer, Ende der Achtzigerjahre. Volker Winterberg hat seinen Traum vom Bohemeleben in Berlin und seinen Zivildienst beendet. Jetzt ist er wieder daheim im Ruhrgebiet, sitzt seine Zeit in Seminaren an der Uni ab, nimmt an Schreibkursen teil und hilft am Theater aus. Aber ungestillt ist sein Hunger nach der Essenz des Lebens und der Kunst. Jeden Abend sieht er die Stücke der Großen auf der Theaterbühne, freundet sich mit den Theaterleuten an und verehrt vor allem den großen Traugott Buhre. Doch statt voranzukommen, holt ihn die Vergangenheit ein: Seine kurze Berliner Affäre kündigt ihren Besuch an und bringt den unentschlossenen Volker in gewaltige Verlegenheit. Gemäß dem Motto »Man musste nur im richtigen Teil der Welt geboren sein, um im falschen Teil ein gutes Leben führen zu können« beschließt er danach, gemeinsam mit seinem Freund Leo auszubrechen und äußere und innere Kontinente zu durchmessen: Sie reisen ohne festen Plan gen Süden, und schließlich verschlägt es sie in die unbekannten Weiten des offiziell noch sozialistischen Ungarn. Doch auf Volker warten noch ganz andere Abenteuer – und die finden im Kopf statt, aber auch an Orten, wo er sie nicht vermutet hätte.
„Hunde haben mich so wenig interessiert wie Handballergebnisse oder Romane von Uwe Johnson. Mich haben nicht einmal Hundehaufen im Grünstreifen gestört. Es war fast so, als hätte ich eine Art Hundeblindheit gehabt. Dort, wo andere Leute einen Hund haben, war bei mir eine Leerstelle.“ Dann kam der Hund Winston, den böse Menschen auf einem Friedhof ausgesetzt haben, gurkennasig, seltsam krummbeinig, mit Fledermausohren. Natürlich, Winston ist kein Wunschhund. Er pinkelt auf das Parkett, er zerbeißt Brillen, Kissen und Telefonkabel, verheert die Inneneinrichtung und stört die Nachtruhe. Und er eröffnet seinem neuen Besitzer Welten, von denen dieser vorher nichts ahnte: Das komplexe System Hundewiese, die diversen Herrchenrassen, das Hunde-Expertenwesen. Natürlich bereitet einem Mann, dem das Prinzip Gehorsam grundsätzlich suspekt ist, die Erziehung eines Hundes allergrößte Probleme. Dass allerdings auch die Hundetagesstättenleiterin und der Hundeflüsterer an ihm scheitern, spricht für den eigenwilligen Charakter dieses Hundes, der sich das Herrchen gesucht hat, das ihn ganz sicher nicht wollte. Doch wer sonst hätte die Kraft, die Kultiviertheit und den Witz besessen, sein Hundeleben an Winstons Seite in ein derart vergnügliches Buch zu verwandeln? Genau, niemand als Herr Klute, der Mann, den Winston fand.
Ein Roman über Klassenschranken, den Aufstieg durch Bildung, das Ruhrgebiet und die rettende Kraft des Lesens. Henning hat es geschafft – als Arbeiterkind im grauen Ruhrgebiet der 70er Jahre aufgewachsen, hat er sich früh für Literatur begeistert, erfolgreich studiert, ist nach Berlin gezogen und hat sich als Journalist und Literaturkenner in den Kreisen der Bohème und der Gebildeten einen Namen gemacht. Seine Herkunft bleibt ein Makel, den es zu überdecken gilt. Als sein Vater Walter an den Folgen einer Krebserkrankung stirbt, spürt Henning keine Trauer: Das Verhältnis der beiden war distanziert, der eigene Vater war für ihn ein Fremder ohne jegliche Ambitionen, die einengenden Grenzen der Arbeiterschicht und des Ruhrgebiets aufzubrechen. Auf der Beerdigung in Recklinghausen sieht Henning Jochen wieder, einen alten Jugendfreund des Vaters. Dieser erzählt ihm von der ersten weiten Reise der beiden: als Neunzehnjährige mit dem Moped durch Korsika. Walter schien damals ein anderer Mensch gewesen zu sein: lebenshungrig, voller Pläne und Träume. Statt seinen Aufsatz über Oskar Loerke zu Ende zu schreiben, beschließt Henning, diese Reise mit Jochen zu wiederholen, und muss feststellen, dass seine Vorstellung vom anspruchslosen, stumpfen Vater nicht ganz der Wahrheit entspricht ...
HerzKammerJäger
- 381 Seiten
- 14 Lesestunden
Mord in München! Wenn Josef Celle alles richtig gemacht hätte … Er kam nach München, um Kunstgeschichte zu studieren. Doch inzwischen verdingt Josef Celle sich als Privatdetektiv im Auftrag gehörnter Ehemänner. Und auch Celles jüngster Fall – ein siebzigjähriger Mann sucht seine leibliche Mutter – verspricht wieder einmal wenig Aufregung. Doch dann stolpert Celle über eine Leiche! Und er entdeckt eine Schmuckschatulle, auf die leider auch ein paar richtige Kriminelle scharf sind. Und was das Schlimmste ist: Dank der regen Münchner Presse finden die üblen Gesellen ganz schnell heraus, wer das begehrte Kästchen gerade in den Händen hält … Josef Celle ist eine herrliche Mischung aus Kurt Wallander und Monaco Franze.
Paris, der Ausnahmezustand und die LiebeDie letzte Beziehung beendet und den Job aufgegeben, zieht Jonas Becker nach Paris, um endlich seinen Traum vom Leben als freier Schriftsteller zu verwirklichen. Der Plan - ein Buch über den bohemienhaften Schriftsteller Richard Stein schreiben, während der Verlag die Miete für die kleine Wohnung in der Rue Oberkampf zahlt - scheint zu funktionieren: Die Tage verbringt Jonas mit dem von ihm verehrten Autor, nachts trifft er sich mit seiner neuen Freundin Christine in einer Bar nebenan.Doch mit dem Attentat auf Charlie Hebdo ist die schwebende Atmosphäre in Paris wie weggewischt, die Stadt ist plötzlich im Ausnahmezustand. Zudem reißt ein Brief seiner Ex-Freundin bei Jonas alte Wunden auf, und er erfährt vom plötzlichen Tod eines Freundes. Auch beim anfangs so unerschütterlich selbstgewiss wirkenden Stein zeigen sich Brüche - Jonas erfährt, dass Stein einen vom Vater entfremdeten Sohn hat, der in den USA verschollen ging und in eine Drogenkarriere abzustürzen droht. Als Stein ihn bittet, mit ihm in Amerika den Sohn zu suchen, sagt er zu. Und auch bei Christine muss Jonas sich entscheiden, wie ernst er es meint ...Hilmar Klute schickt einen Schöngeist in eine abgründige Welt. In schwebenden, wunderschönen Sätzen schreibt er über den Zauber der Literatur genauso wie über die Brüchigkeit unserer Existenz. Dabei gelingt ihm ein Buch voller Sehnsucht und Melancholie, Komik und Schrecken.
Das Streiflicht der Süddeutschen Zeitung gibt es bereits seit 66 Jahren und erscheint täglich auf der 1. Seite oben links. Anfänglich war es als „eine Art Leuchtturm im Sturmgebraus der täglichen Hiobsposten“ gedacht. Die Welt hat sich verändert und das Sturmgebraus kräftig zugenommen. Daher sind die Leuchttürme nötiger denn je und sollten noch heller leuchten als vordem – ein Erbe und Auftrag, dem sich dieses Buch mit ausgewählten Streiflichtern aus den Jahren 2010 bis 2013 erneut stellt. Das Streiflicht wurde 2003 mit dem Deutschen Sprachpreis der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache ausgezeichnet. 2005 erhielt das Streiflicht den Henri-Nannen-Preis „für humorvoll-unterhaltende Berichterstattung“.
„Ist es womöglich die Aufgabe des Haustiers, eine große, bis dahin nicht gekannte Empfindsamkeit in unsere Wohnungen und damit natürlich in unsere Herzen zu tragen? … Oder wollen sie nur unsere Nerven strapazieren und uns um den Schlaf bringen?“ Zwischen diesen beiden Polen, die jedem Haustierhalter vertraut sind, oszilliert diese amüsante Erzählung von Hilmar Klute, der schon mit „Winston oder: Der Hund, der mich fand“ die abenteuerlichen Beziehungen zwischen Mensch und Tier beschrieben hat. Erst kam er unfreiwillig zum Hund, dann zur Katze, genau gesagt, zu zwei, Kasimir und Tiffy. Um den schielenden Kater Kasimir kreist nun die Kleinfamilie mit Hund, um seine Nahrungs- und Schlafgewohnheiten, psychische Disposition und Indisposition – einfühlsam und oft sehr komisch. Aber wem die Tiere ungewollt ins Haus kommen, der grübelt dann doch über den tieferen Sinn. War es nicht schon immer so, dass man stets von Tieren umgeben war? War da nicht die gefühlsarme griechische Landschildkröte Fridolin? Der tintensaufende Nymphensittich Kiki? Die depressiven Aquariumswelse, die aus dem Becken gesprungen sind, obwohl sie alles hatten? Wollte man nicht schon immer mehr verstehen von ihrer Welt, zu der man nur schwer Zugang fand? Hilmar Klute erzählt überaus unterhaltsam und witzig, wie Mensch und Tier zusammenleben, und führt uns dabei den skurrilen Zoo vor, den jeder in sich trägt und den er in diesem Buch höchst vergnüglich wiederentdeckt.
Deutschland schlafft ab Eine Polemik gegen die Burnout-Epidemie, kurz und knackig und politisch unkorrekt, die die Lust am Leiden, die Empathie für Gestresste und das auswuchernde Therapieangebot für Ausgebrannte endlich unter die Lupe nimmt. Alle Zeit lang entdecken wir Deutschen ein neues Leiden für uns, mit dem sich fabelhaft erklären lässt, warum wir mit dem Leben und seinen Begleiterscheinungen gar nicht klarkommen können. Dieses Leiden pflegen wir dann wie eine Stubenkatze und stellen es umstandslos unter unseren Schutz. Hilmar Klute wagt deshalb die Behauptung: Burnout ist keine Krankheit, sondern nur ein negativer Egotrip. Dauerthema Burnout Deutschland schlafft ab



