Das vorliegende Heft ist dem Konflikt in der Architektur gewidmet. Wir legen ihm ein Verständnis von Architektur zugrunde, das Planungen und Bauwerke an den wichtigsten – konflikthaften – Stationen betrachtet, an denen eine Fülle unterschiedlicher Akteur: innen beteiligt ist. Architektur und Denkmalpflege werden dadurch stärker in Politik-, Sozial- und Geschichtswissenschaften eingebettet und Kontroversen und Differenzproduktion forschungsleitend. Die AG Architekturkonflikt interessiert sich in historisch-quellenkritischer Perspektive für gebaute und ungebaute Architektur, öffentlichen Raum und Infrastrukturen sowie jene Narrative, Institutionen und Interaktionen, durch die sie dokumentiert werden. Die diesjährige Debatte zum Thema Queerness in den Kunstwissenschaften wird von dem Beitrag «Queere Raumpraxis: Das Forum Queeres Archiv München als Gedächtnis- und Gefühlsspeicher» fortgesetzt.
Regine Heß Reihenfolge der Bücher



- 2023
- 2022
Die Baufakultäten der Hochschule München haben eine zweihundertjährige Geschichte und gehören zu den ältesten Ausbildungsinstitutionen für Architekten in Deutschland. Das 1957 eröffnete Gebäude ist ein didaktisches Anschauungsobjekt, das durch handwerkliche Materialität, innovative Raumbildung und experimentelle Konstruktionen besticht. Es symbolisiert einen modernen Entwurfsgedanken und markiert einen demokratischen sowie architektonischen Neuanfang im Herzen Münchens. Gleichzeitig betont es die Tradition einer aufklärerischen Ausbildung für höhere Bauberufe. Der Anspruch an eine praxisnahe Ausbildung auf höchstem künstlerischen Niveau wird durch das außergewöhnliche Gebäude deutlich, das zu den herausragenden Beispielen der Nachkriegsarchitektur in Deutschland zählt. Qualität, Offenheit und Leichtigkeit prägen den Baukomplex an der Karlstraße. Der Bau wurde in zwei Phasen realisiert. Der erste Abschnitt, ab 1954 nach Plänen von Adolf Peter Seifert, Rolf ter Haerst und Franz Ruf, umfasst drei charakteristische Bauteile: den Hauptbau um einen zentralen Lichthof, die freistehende Aula und einen linearen Verbindungsbau. Jeder dieser Teile folgt einer eigenen architektonischen Leitidee mit spezifischen Materialien und Details. So wurde das Gebäude zu einem Musterbuch für angehende Architekten. Der zweite Bauabschnitt, zwischen 1968 und 1970 errichtet, greift die Grundformen des Hauptbaus auf und interpretiert sie zeitgemäß im In
- 2015
Paul Schneider-Esleben, Architekt
- 208 Seiten
- 8 Lesestunden
Paul Schneider-Esleben (1915–2005) steht beispielhaft für den Aufbruch der Architektur in der frühen Bundesrepublik: Seine Innovationskraft zeigt sich in seinen Düsseldorfer Bauten wie der gläsernen Haniel-Großgarage (1950–1953), dem Mannesmann-Hochhaus (1955–1958) als erstem deutschem Nachkriegshochhaus und der Rochuskirche (1952–1955). Er hatte stets ein großes Interesse an der bildenden Kunst: Beim Bau der Rolandschule (1957–1961) etwa arbeitete er mit Günther Uecker, Heinz Mack, Otto Piene und Joseph Beuys zusammen. Mit dem Flughafen Köln-Bonn (1962–1971) gelangen ihm ein typologisch einflussreicher Entwurf sowie ein Verkehrskonzept, die beide weltweit Nachahmung fanden. Schneider-Esleben war ein vielseitiger Gestalter, der nicht nur Bürohochhäuser, Kulturzentren, Schulen, Wohnhäuser und Kirchen entwarf, sondern auch Möbel, Schmuck und seine eigene Yacht, mit der er über das Mittelmeer segelte. Der Katalog lädt ein, sein schillerndes Werk auch in aktuellen Fotografien neu zu entdecken.