Francis Bacon
Portrait, 1962
Portrait, 1962
Statue, Körperbild, plastische Konfiguration, Raummodulation, Spezifisches Objekt, performative Installation, skulpturale Situation - die Geschichte der Skulptur hat ihren Gegenstand in vielen Begriffen konzeptualisiert. Nachdem die Selbstverständlichkeit der Skulptur in der Moderne immer wieder in Frage gestellt worden war, wurde angesichts der "Entgrenzung der Künste" auch der Versuch einer medienspezifischen Befragung für obsolet erklärt.Ein besonderer Aspekt der Gegenständlichkeit von Skulptur war und ist ihre physische Konkretheit. Als plastische Artefakte weisen Skulpturen über sich hinaus und insistieren zugleich auf einer Körperlichkeit, die unhintergehbar ist. Dieses Skandalon der Skulptur zwischen Faktizität und Aktualität diskutiert der Band in theoretischer Perspektive und an konkreten Beispielen, wobei die Prämissen einer "Skulptur im erweiterten Feld" leitend sind.
Kult – Kunst – Konzept
Seit Jahrtausenden werden bewegliche Menschenfiguren gefertigt. Die Varianten der Gattung „Gliederpuppe" reichen von einfachen Statuetten über standardisierte Modelle bis hin zu hochkomplexen Preziosen. Die Monographie leistet erstmals eine grundlegende Erforschung beweglicher Skulpturen in Menschengestalt. Sie beschreibt die kulturelle Verankerung der Gliederpuppe im christlichen und profanen Kult seit der Antike, aber auch innerhalb der modernen Kultur und Wissenschaft. Sie verfolgt ihren Einsatz als Modell und Inspirationsquelle in der Künstlerwerkstatt der Neuzeit und analysiert ihren Wandel vom verheimlichten Modell zu einem Symbol der Moderne. Stets erweist sich die Gliederpuppe als ein entscheidendes Mittel und Merkmal menschlichen Gestaltens.