Die Pflanzenfotografien Karl Blossfeldts (1865–1932) sind heute weltberühmt. Unbekannt hingegen ist, dass ihre Entstehung einen Teil der Geschichte des Berliner Kunstgewerbemuseums bildet: Nicht als freie Kunstfotografien fertigte Blossfeldt seine Aufnahmen, sondern als Elemente einer Lehrmittelsammlung. Mit dieser rückte Moritz Meurer (1839–1916) in den 1890er Jahren das Pflanzenstudium an der dem Museum angeschlossenen Kunstgewerbeschule in den Fokus. Anhand von Modellen, Herbarien, Lehrtafeln und Fotografien sollten die Gesetze natürlicher Formbildung durchdrungen und die Gestaltungslehre erneuert werden. Katalog und Ausstellung führen die Lehrmittel erstmals als Ensemble zusammen und veranschaulichen deren eindrückliche formalästhetische wie mediale Vielfalt. Gezeigt werden sie im Kontext von prachtvollen Ornament- und Vorlagengrafiken, Objekten des Jugendstils und Bildwelten der zeitgenössischen Botanik. Die Frage nach der Beschäftigung mit der Natur in Gestaltungslehre und Design ist weiterhin aktuell. Mit zeichnerischen und filmischen Beiträgen von Studierenden der Universität der Künste Berlin, der Nachfolgerin der einstigen Lehranstalt, wird zum 150. Jubiläum des Kunstgewerbemuseums die Tradition studentischer Ausstellungen wiederbelebt.
Angela Nikolai Reihenfolge der Bücher





- 2017
- 2016
Historische und aktuelle Positionen des zeichnerischen Pflanzenstudiums an der Universität der Künste Berlin Unter dem Titel PFLANZEN FORMEN LEHRE treten in der Publikation historische und zeitgenössische Naturstudien in Dialog. Dieser bewegt sich zwischen Tradition und heutiger Praxis des Pflanzenstudiums – wie es um 1900 an der Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums stattfand und an ihrer Nachfolgerin, der Universität der Künste Berlin praktiziert wird. Die hier versammelten Arbeiten von Studierenden bilden das im Sommersemester 2015 am Medienhaus der UdK realisierte Experiment ab, das heutige Zeichnen nach der Natur mit der Analyse von historischen Medien des Pflanzenstudiums zu verbinden. Die Formenwelt der Natur ist vielgestaltig, die künstlerische Auseinandersetzung mit ihr ebenfalls. Diesen Gedanken greift die Gestaltung des Covers auf und drückt den in Serie produzierten Broschüren verschiedene Stempel auf. Die fünf im Kurs entstandenen Motive der Stempel werden dabei zum Signet der namensgebenden Elemente der Publikation. Sie heben mal mehr die Pflanzen, mal mehr die Formen hervor und spielen nicht zuletzt darauf an, dass keine Natur Formen Lehre der anderen gleicht.
- 2013
Zu aller Nutzen
- 96 Seiten
- 4 Lesestunden
August Bebels politisches Denken und Handeln folgte den Leitmotiven von Gleichheit, Solidarität und Freiheit – zugunsten der Erneuerung der Gesellschaftsordnung und „zu aller Nutzen“. Wie sich dieser Anspruch im Wirken Bebels manifestierte und auf welche Weise er auch noch nach seinem Tod bis in die heutige Zeit fortlebt, beleuchten die in diesem Buch versammelten Beiträge. Aus partei-, institutions- und erinnerungsgeschichtlicher Perspektive nehmen sie Wirken und Wirkungsgeschichte August Bebels in den Blick. Damit ergänzt der Band die Inhalte der Sonderausstellung „Einer von uns – August Bebel und Wetzlar“, mit der die Städtischen Museen Wetzlar zur lebendigen Auseinandersetzung mit dem „Arbeiterkaiser“ beitragen wollen, auch über seinen 100. Todestag hinaus.
- 2012
Die Anfänge der Sammlung der europäischen Wohnkultur der Renaissance und des Barock gehen bis in die späten 1920er Jahre zurück, als der Ankauf von Mobiliar zur Leidenschaft von Dr. Irmgard Freiin von Lemmers-Danforth wurde. Mit dem Wunsch, ein Panorama des bürgerlichen und höfischen Wohnens anzusammeln und zu zeigen, gerieten bald auch Kunsthandwerk, Malerei, Plastik und Textilkunst in den Blick der Sammlerin, die bis zu ihrem Tod 1984 rund 450 Stücke zusammentrug. 1963 stiftete sie der Stadt Wetzlar große Teile ihrer Sammlung, die vier Jahre später in das Adelspalais des ehemaligen Kameralassessors Johann Hermann Franz von Pape (1717– 1793), genannt Papius, einzogen. Vorliegende Broschüre stellt die Sammlung anhand der einzelnen Objekte detailliert in Wort und Bild vor.