Die Arbeit untersucht den betriebswirtschaftlichen Open Innovation-Ansatz im Kontext der Staatsmodernisierung. Im Fokus steht die Frage, wie Behörden ihre Innovationsfähigkeit durch die Integration von externem Bürger- und Expertenwissen steigern können, ohne dabei an Handlungs- und Strategiefähigkeit zu verlieren. Zunächst werden die wissens- und steuerungstheoretischen Gründe für die Notwendigkeit eines offenen Innovationsansatzes in der Staatsmodernisierung identifiziert. Anschließend wird die Theorieintegration von Open Government und Open Innovation behandelt. Dabei wird betont, dass Open Innovation nur nachhaltig wirken kann, wenn der Staat als lernendes Sozialsystem verstanden wird. In Anlehnung an Ikujiro Nonaka wird ein neues strategisches Schema entwickelt, das es Politik und Verwaltung ermöglicht, das verteilte Wissen der Gesellschaft durch IT-gestützte Partizipationskampagnen in internalisiertes Wissen zu überführen. Abschließend werden, unter Berücksichtigung des Reformstandes, zentrale Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltung in Deutschland abgeleitet. Zudem werden die Grenzen des Einsatzes von Open Innovation in der Staatsmodernisierung kritisch beleuchtet, insbesondere anhand von Fallstudien zu kommunalem Anliegenmanagement, Bürgerhaushalten und dynamischer Stimmendelegation über Liquid Feedback.
Johann Herzberg Bücher
