Der philippinische Rebellenpriester Conrado Balweg
242 Seiten
9 Lesestunden
Im Leben des Priesters Conrado Balweg uberlagern sich die scharfen Konflikte zwischen Marcos-Diktatur und kommunistischem Widerstand, zwischen spanischem Katholizismus und Befreiungstheologie sowie zwischen der Abholzung tropischer Walder und dem Schutz indigener Heimat. Sein Leben endete mit seiner Ermordung, seine Visionen wirken weiter in der Autonomiebewegung der Bergvolker in den Philippinen.
Die Rede von mehreren Welten wird durch Science-Fiction und Computerspiele reich bebildert. Offensichtlich haben Menschen das Bedurfnis, sich staunenswerte Wirklichkeiten vorzustellen. 'Alternative Welten' sind nicht nur Fiktionen, sondern werden in den Wissenschaften rational Die Philosophie begann mit der These, dass hinter der hiesigen Welt ein Ideenreich sei. In der Modallogik wird ausgelotet, wie sich von 'moglichen' Welten sprechen lasst. Stringtheoretiker errechnen, wie viele Dimensionen notwendig sind. Die Religionswissenschaft erforscht, welche Himmelsmodelle geglaubt werden. Der Sammelband bringt die verschiedenen Zugange zusammen. Allen Ansatzen ist der Zweifel gemeinsam, dass die hiesige Welt nicht die einzige sei. Mit Beitragen von Lukas Struss, Johann Hafner; Axel Kleinschmidt; Martin Wilkens; Dirk Evers; Stephan Gunzel; Hans-Peter Kruger; Matthias Schwartz; Rainer Schimming; Lother Mikos; Michael Waltamathe; Christoph Schulte; Julia Enxin
Die Engel im Christentum in Gegenwart und Geschichte
251 Seiten
9 Lesestunden
Die Bereitschaft, an Geistwesen zu glauben, nimmt in der jüngeren Vergangenheit stark zu - der Gottesglaube hingegen ab. Das Buch legt dar, wie Engel heute in der Philosophie, in der Esoterik (Spiritismus) und der Kommunikationstheorie in verfremdeter Form weiterleben. Die Entwürfe der großen Theologen Rahner und Barth haben Mitte des 20. Jahrhunderts noch versucht, moderne Weltsicht und Glaube an überirdische Wesen zu versöhnen. Sie antworten damit auf die Abschaffung der Engel in der Aufklärung (Kant und Schleiermacher) als unnötiges, abergläubisches Beiwerk. In den theologischen Werken des Mittelalters (Thomas, Hildegard) nahm die Engellehre mehr Raum ein als alle Ausführungen zu den übrigen Kreaturen. An den Engeln wurde die Frage nach einer idealen Schöpfung behandelt, zugleich aber zu phantastisch anmutenden Systemen ausgearbeitet. Die Basis hierfür waren die Lehren des Augustinus. Das NT schöpft vor allem aus zwei Vorstellungskreisen, den Mittlergestalten der Henochbücher und dem Gottesboten aus Genesis. Das frühe Christentum (Gnosis, Origenes) musste sich erst klar werden, welche Rolle Engel im Verhältnis zu Christus spielen, den man zeitweise für Michael hielt. Vor allem der Hebräerbrief bezieht hier Stellung, dass der Gottessohn über den Gottessöhnen steht. Das Buch vertritt die These, dass im Christentum der Glaube an einen Hochgott immer von der Vorstellung nichtgöttlicher Transzendenzen begleitet war und dass dies gute theologische Gründe hat.
Der Blick auf die Weichenstellungen der Christentumsgeschichte dient dazu, sich angesichts konkurrierender Religiositäten des eigenen Profils zu vergewissern. Eine solche zentrale Weiche ist die Entwicklung im 2. Jahrhundert, weil in dieser Zeit Kanon, Ämter, Theologie ausdifferenziert wurden. Wie das Christentum sich in dieser Zeit zu einem selbstdefinierten und fortsetzungsfähigen System entwickelte, lässt sich mit dem Instrumentarium aus Luhmanns Religionstheorie überzeugend darstellen.