Der Aufsatz untersucht den Einfluss von Sigmund Freuds "Die Traumdeutung" auf die Wiener Literaturszene um 1900, insbesondere auf Autoren wie Hugo von Hofmannsthal, Herrmann Bahr und Arthur Schnitzler. Diese Schrift markiert einen Wendepunkt, da die Jung-Autoren, inspiriert von Freuds und Breuers Studien über Hysterie, den positivistischen Naturalismus hinter sich lassen und sich der Analyse des Unterbewussten sowie psychopathologischen Phänomenen zuwenden. Der Text beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen Psychoanalyse und Literatur dieser Epoche.
Danny Michelsen Bücher




Vom Rand zur Mitte?
Der Einzug der NPD in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern 2006 aus der Perspektive von organisatorischer Strukturierung und Wählertypologie
Die Arbeit analysiert die internen und externen Faktoren, die den Wahlerfolg der NPD beeinflussen, insbesondere im Kontext der Landtagswahl 2006. Der erste Teil beleuchtet die ideologische und strukturelle Ausrichtung der Partei, während der zweite Teil eine Typologie der NPD-Wählerschaft in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt. Hierbei werden Theorien wie das Interaktionsmodell von Jürgen Falter sowie Erklärungsansätze zu rechtextremen Wahlentscheidungen, wie realistische Gruppenkonflikte und relative Deprivation, herangezogen.
Kritischer Republikanismus und die Paradoxa konstitutioneller Demokratie
Politische Freiheit nach Hannah Arendt und Sheldon Wolin
- 496 Seiten
- 18 Lesestunden
Auf der Grundlage eines Vergleichs von Hannah Arendts und Sheldon Wolins politischem Denken skizziert Danny Michelsen die theoretischen Grundzüge eines kritischen Republikanismus, der von einem Ideal aktiver Freiheit ausgeht und die Autonomie des Politischen betont. Ein besonderer Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf dem Verhältnis von Politik und Recht, von Demokratie und Konstitutionalismus, dessen Bewertung im republikanischen Diskurs – gerade angesichts der in der Literatur vielfach beschriebenen „Juridifizierung“ der Politik – häufig ambivalent ausfällt. Die Frage, die insbesondere den zweiten Teil der Untersuchung leitet, lautet daher, inwieweit das republikanische Denken Arendts und Wolins Perspektiven für eine demokratische Gestaltung von Verrechtlichungsprozessen eröffnen kann.
Die repräsentative Demokratie steckt in einer schweren Krise, angesichts von Ökonomisierung und privatistischen Tendenzen geht der Glaube an die politische Gestaltbarkeit der Gesellschaft verloren. Diverse Vorschläge stehen im Raum: deliberativ, transparent, »flüssig« und überhaupt weniger staatszentriert soll sie sein, die künftige Politik. Doch wie vielversprechend sind diese Therapien? Die Autoren wagen einen Rundumblick und zeigen, dass nicht nur Technokratie und neoliberaler Konsens, sondern auch viele der aufgebotenen Gegenrezepturen das Politische der Politik unterminieren.