Nicht nur Dinge und Menschen, auch Beziehungen oder Ereignisse hinterlassen Spuren. Sie markieren, prägen, erzählen Geschichten. Es sind diese Art von Spuren, denen die hier vorgestellten Künstler in ihren Arbeiten auf unterschiedlichste Weise nachgehen. Sie hinterfragen das Verhältnis von Ding und Abbild, von Realität und Fiktion. Sie beschäftigen sich mit dem Offensichtlichen und dem Unsichtbaren, mit dem Vertrauten und dem Unbekannten, mit dem Vergangenen und dem Zukünftigen. Bereits zum fünften Mal widmet sich das Marta Herford mit der Ausstellungsreihe OWL explizit Künstlern mit Bezug zur Region Ostwestfalen-Lippe. Dabei zeigt sich erneut das vielseitige Potenzial einer Verbindung aus regionaler Prägung und weit über die Grenzen reichender künstlerischer Auseinandersetzung. Mit Arbeiten von: Dominik Halmer, Claude Horstmann, Karsten Kronas, Sara-Lena Maierhofer, Lucie Marsmann, Johanna Reich, Gary Schlingheider, Hamid Sulaiman, Anna Wachsmuth
Ann Kristin Kreisel Bücher


Obsidian, Eva & Adele
- 239 Seiten
- 9 Lesestunden
Eva & Adele treten seit 1989 auf Vernissagen von Ausstellungen und bei Kunstmessen auf. Dabei erscheinen sie mit kahlgeschorenen Köpfen und grell geschminkten Gesichtern in exzentrischen, oft pinkfarbenen Kleidern mit Stöckelschuhen und Handtäschchen. Obwohl ihr Äußeres weiblich konnotiert ist, verbergen Eva & Adele ihre reale Identität und plädieren für eine Geschlechtsidentität, die nicht durch die Gesellschaft definiert, sondern frei wählbar ist. Da sie bei ihrem Erscheinen sofort die Aufmerksamkeit der anderen Besucher auf sich ziehen, haben sie „Wherever we are is Museum“ zu ihrem Motto gemacht. Das stilisierte Äußere, das keinerlei Rückschlüsse auf die beiden Personen zulässt, zeigt ihren Anspruch, ein lebendes Kunstwerk zu sein. Im Buch „Obsidian“, dessen Titel von einem geheimnisvollen dunklen Stein stammt, offenbaren Eva & Adele nun erstmals mit künstlerischen Mitteln Einblicke in höchst Privates jenseits der spektakulären Auftritte. Es präsentiert das zeichnerische Werk der beiden, welches in den letzten Jahren deutlich persönlicher und individueller geworden ist. Es führt den Betrachter in eine Welt des glühenden Lebens für die Kunst, dessen Identitätssuche doch niemals abgeschlossen ist.