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Jáchym Topol

    4. August 1962

    Jáchym Topol (* 4. August 1962 in Prag) ist ein tschechischer Schriftsteller.

    Jáchym Topol
    Ein empfindsamer Mensch
    Die Teufelswerkstatt
    Nachtarbeit
    Engel exit
    Zirkuszone
    Die Schwester
    • 2019

      Eine tschechische Künstlerfamilie, eine Art Living Theatre, gastiert beim Shakespeare Festival in Großbritannien und wird von Brexit-Anhängern aus dem Land gejagt (LEAVE MEANS LEAVE! NO CZECH VERMIN!). Im Campingwagen reisen sie quer durch Europa, gegen den Strom der Flüchtlinge, Richtung Osten. Sie geraten ins russisch-ukrainische Kriegsgebiet, treffen Gerard Depardieu, klauen ihm seinen BMW und machen sich auf den Heimweg nach Böhmen. Ihre Odyssee führt durchs »Labyrinth der Welt« und ins »Lusthaus des Herzens«. Als »politischer Gegenwartsroman« wurde Topols neuer Roman in Tschechien gefeiert. Er spielt 2015 und nimmt Motive aus seiner mitteleuropäischen 1989er-Road-Novel Die Schwester auf, mit der Topol als junger Dichter berühmt wurde. Damals reisten seine Helden durch eine Landschaft nach dem Ende des Ost-Westkonflikts, die ihnen die Lavabrocken der Vergangenheit vor die Füße schleuderte – alles war in Bewegung, die einst geschlossenen Gesellschaften brachen auf in eine ungewisse, aber lockende Freiheit. Sprachgewaltig und karnevalesk ist auch Topols heutige Vermessung Europas. Ein Kontinent, der wieder Mauern hochzieht und sich in nationalistische Träumereien verkriecht, während die Suche nach dem Sinn menschlichen Daseins und der eigenen Identität immer weiter geht.

      Ein empfindsamer Mensch
    • 2011

      Der zweite Band der Reihe starfruit publications präsentiert eine Koproduktion des tschechischen Dokumentarfotografen Karel Cudlin und des Schriftstellers Jachym Topol, Preisträger des Jaroslav-Seifert-Preises. Cudlins Bilder dokumentieren das Alltagsleben in der Tschechoslowakei der 1970er und 1980er Jahre, als das Land noch Teil des Ostblocks war. Seine Fotografien zeigen nicht nur Bars und Politveranstaltungen, sondern auch verborgene Orte wie das Prager Viertel Žižkov mit seinen Roma-Familien. Nach der Öffnung Tschechiens zur westlichen Welt richtet sich Cudlins Blick weiter in den Osten und umfasst Reisen nach Polen, Rumänien, Bergkarabach und Aserbeidschan, sowie in die Ukraine und die Mongolei. Diese Bilder reflektieren die Auswirkungen des Kommunismus, archaische Landschaften und soziale Herausforderungen, aber auch Widerstand und gesellschaftliche Veränderungen. Jachym Topol fungiert als die „Stimme“ des Fotografen und verleiht den Bildern durch präzise, poetische Texte eine narrative Tiefe. Er erzählt die Geschichten hinter den Fotografien und erschließt wichtige historische und kulturelle Kontexte, die den Leser in eine Welt führen, die möglicherweise bald nicht mehr sichtbar sein wird.

      Unterwegs in den Osten
    • 2010

      Ein junger Mann flieht aus Theresienstadt. Sein einziges Gepäck: ein Schließfachschlüssel und ein USB-Stick mit den Kontaktdaten reicher Holocaust-Überlebender, die ihn und Onkel Lebo beim Aufbau eines alternativen Erinnerungsortes unterstützen sollten. Mit »Pritschensuchern« aus der ganzen Welt, jungen Leuten, die im Osten nach ihren ermordeten Großeltern forschen, hatten sie eine Kommune gegründet und mit Kafka-T-Shirts, Ghetto-Pizza und Therapieangeboten der offiziellen KZ-Gedenkstätte Konkurrenz gemacht. Als die Behörden die anstößige Institution niederwalzen lassen, verhelfen Alex und Maruška dem Ich-Erzähler zur Flucht nach Minsk. In den Dörfern und Wäldern Weißrußlands, der »Teufelswerkstatt«, wo SS-Schergen, aber auch der NKWD gemordet haben, soll er bei der Errichtung einer Gedenkstätte unerhörten Ausmaßes helfen. Verliebt in die schöne Maruška, wird er in eine blutige Erinnerungsverschwörung hineingezogen. Jáchym Topol, literarischer Enkel Bohumil Hrabals, inzwischen selbst ein Meister der surrealen Groteske, erzählt in seinem dicht und fesselnd geschriebenen Roman vom Kampf um die Erinnerung, die im postsozialistischen Westen an Kommerz und Musealisierung, im Osten an der Unzumutbarkeit des Realen scheitert.

      Die Teufelswerkstatt
    • 2007
      3,9(195)Abgeben

      Im ehemaligen Adelssitz von Si? em, einem Städtchen östlich von Prag, kümmern sich Nonnen um verlassene Kinder, die es aus verschiedenen Ländern hierher verschlagen hat. Unter ihnen ist auch der zwölfjährige Russe Ilja. Die flüchtenden Eltern haben ihn und seinen behinderten kleinen Bruder zurückgelassen. Der Alltag der Kinder ändert sich jäh, als Soldaten das »Heimdaheim« stürmen und die katholischen Schwestern deportieren. Unter der Leitung des Kommandanten dominiert ein militärischer Drill. Bücher werden verbrannt, die Vergangenheit umgeschrieben und Ilja zum Saboteur ausgebildet. Als Gerüchte über eine bevorstehende Invasion der Armeen der Warschauer-Pakt-Staaten Si? em erreichen, bricht im Heim Chaos aus. Viele Jungen schließen sich den Rebellen in der »Si? emer Autonomen Zone« an. Ilja entdeckt auf einem einrückenden sowjetischen Panzer seinen Vater, Hauptmann Jegorow. Als Dolmetscher und Kartenleser lotst Ilja die Okkupanten durch die verwüstete Landschaft, in der Zwerge, tote Giraffen und Kamele auftauchen: versprengte Teile eines sozialistischen Musterzirkus aus der DDR. Die Geschichte, wie schließlich tschechische Einheiten nach Bayern eindringen und einen Dritten Weltkrieg heraufbeschwören, der die »Zirkuszone« auslöschen wird, ist weit mehr als Karneval und Satire.

      Zirkuszone
    • 2003
      3,7(354)Abgeben

      Als die Panzer im August 1968 in Prag einrücken, werden der dreizehnjährige Ondra und sein kleiner Bruder Kamil vom Vater aufs Dorf geschickt. In der wilden, von Höhlen, Bunkern und verlassenen Weilern gezeichneten Landschaft unweit der polnischen und deutschen Grenze hat die Familie oft die Sommerferien verbracht. Hier hat Ondra sich im letzten…

      Nachtarbeit
    • 1998

      Der Star des literarischen und musikalischen Prager Underground vor 1989, heute der bekannteste tschechische Autor seiner Generation: Jáchym Topol, 1962 in Prag geboren, begründete 1985 das Underground-Magazin Revolver Revue, verbrachte seine Zeit als Wehrpflichtiger mit anderen Intellektuellen in der Irrenanstalt, arbeitete als Heizer und Lagerarbeiter – und erlebte seinen literarischen Durchbruch mit dem Kultbuch Die Schwester. Der Roman erzählt von Potok, einem jungen Bohemien und Anarchisten, der 1989 – die Welt ist nicht nur in Prag aus den Fugen – zusammen mit Freunden die „Organisation“ gründet, ein florierendes, halb sekten-, halb bandenähnliches Unternehmen. Als seine Geliebte Bára spurlos verschwindet, besteht Potoks einzige Hoffnung auf Halt darin, die „Schwester“ zu finden, jene Liebe und Tod verkörpernde Frau, von der ihm Bára berichtet hat. Doch die Verstrickungen der Organisation werden zunehmend mafiöser, und schließlich muß Potok aus Prag fliehen – gemeinsam mit der Schwester. Nicht nur Topols Leser, auch die Kritiker waren begeistert: „Es geht nur in Superlativen: Die Schwester ist der erregendste, zügelloseste, traurigste und heiterste Roman über den seit 1989 wieder in Unordnung geratenen Osten.“ Der Tagesspiegel„Ein Buch wie der Turm zu Babel: groß, schön, vermessen – und kaputt.“ die tageszeitung„Ein großer, wilder, phantastischer Schriftsteller.“ Die Zeit

      Die Schwester
    • 1997