Stuart Halls Impulse sind unverzichtbar für postkoloniale Kritik, für Medien- und Kulturanalysen wie auch für Perspektiven eines undogmatischen Marxismus. Das Buch greift Halls Ansätze auf, diskutiert ihre Reichweite in diversen Disziplinen und praktiziert sein Anliegen, linke Gesellschaftskritik 'ohne Gewähr' weiterzuentwickeln.
Maria Backhouse Bücher



Brasilien, weltweit einer der größten Produzenten und Konsumenten von Agrartreibstoffen, fördert seit 2010 in Amazonien die Palmölproduktion für Biodiesel. Die Hauptanbaugebiete sind sogenannte „degradierte“ Flächen in Pará, einem Bundesstaat mit weitgehend ungeklärten und umkämpften Landbesitz- und Landzugangsverhältnissen. Die Palmölexpansion löst tiefgreifende Umwälzungen aus, die aus der Perspektive der politischen Ökologie mit einigen Fragen einhergehen: Was sind degradierte Flächen? Welche Auswirkungen hat die Palmölexpansion auf Landzugangs- und Landnutzungsverhältnisse? Wer profitiert? Wer verliert? Findet eine „grüne“ bzw. grün legitimierte Landnahme statt? Maria Backhouse geht diesen Fragen in einer empirischen Studie und mit einer neuen Leseart des Konzepts der fortgesetzten ursprünglichen Akkumulation nach.
Der Kapitalismus befindet sich in einer weltweiten Krise. Diese könnte so weitreichend sein, dass sie ähnliche grundsätzliche Umstrukturierungen hervorbringt wie die Krise in den 1930er Jahren und die Krise des Fordismus in den 1970er Jahren. Im Zusammenhang mit den Krisenbearbeitungsstrategien des Kapitals wird im vorliegenden Band diskutiert, welche Rolle hierbei Prozesse einer so genannten ursprünglichen Akkumulation spielen. Prominente Protagonisten der Debatte um die gegenwärtige Krise – z. B. Elmar Altvater, Joachim Bischoff, Klaus Dörre, Reinhart Kößler, Brigit Mahnkopf, Raul Zelik – fragen, inwieweit zur Bearbeitung der aktuellen kapitalistischen Krise auch Prozesse innerer und äußerer Landnahmen, der Inwertsetzung oder einer fortgesetzten ursprünglichen Akkumulation in Gang gesetzt werden.