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Tomer Gardi

    1. Januar 1974
    Broken German
    Sonst kriegen Sie Ihr Geld zurück
    Eine runde Sache
    • In „Eine runde Sache“ reisen zwei Künstler aus zwei unterschiedlichen Jahrhunderten durch sprachliche und kulturelle Räume und sind immerzu in Bewegung. Fremdheitserfahrungen, Identität, das Leben als Künstler und jede Menge Politik sind die großen Themen des Romans, in dem sich die beiden Handlungsstränge gegenseitig spiegeln. Zuerst schickt sich Tomer Gardi selbst, auf Deutsch verfasst, als literarische Figur mit dem sprechenden Deutschen Schäferhund Rex und dem Elfen- oder gar Erlkönig an seiner Seite auf eine fantastisch-abenteuerliche Odyssee. Slapstickartig, komisch und mit vielen unterschwelligen Nadelstichen peitscht der Wind in die Segel. Im zweiten Teil des Romans, übersetzt aus dem Hebräischen, folgen wir dem im 19. Jahrhundert lebenden indonesischen Maler Raden Saleh von Java durch Europa und zurück nach Asien – ein historischer Roman und zugleich ein Abbild unserer Zeit. Virtuos spielt Tomer Gardi mit Sprachen. Mit all seiner Originalität und dem Überbordwerfen konventioneller Romankonzeptionen löst er auch die Krux mit der Wahl der Sprache, die sein literarisches Ich martert. Sagt es zu Beginn des Romans doch, »dass ich ein Idee für eine Geschichte habe, weiß aber nicht, ob ich es auf Hebräisch schreiben soll, oder auf meinem Deutsch. (…) Jeder Stimme wird ja was anderes und unterschiedliches Ausdrücken können. Andere und unterschiedliche Fantasien entwickeln, von andere und unterschiedliche Lebenserfahrungen erzählen können. (…) Und wie kann ich entscheiden?«

      Eine runde Sache
    • »Ein anarchischer, zügellos komischer Roman.« FAZ - Eine moderne Scheherazade-Geschichte aus dem heutigen Israel Ausgangspunkt dieser Scheherezade-Geschichte ist ein Schriftsteller, der beim Arbeitsamt um Unterstützung ansucht. Bereits bei seiner Jobbezeichnung stößt er auf Widerstand: »So einen Beruf gibt es nicht, Schriftsteller.« Findig wie er ist, schlägt der Autor einen Deal vor: Er erzählt dem Mann hinterm Schreibtisch eine Geschichte und bei Gefallen erhält der Schriftsteller den Stempel. So beginnt das Erzählen ums Überleben, das zugleich treibende Kraft in dem von Volten und Verweisen wimmelnden Roman ist. Wie in einer Matrjoschka viele weitere Puppen stecken, so erzeugen die Handlungsstränge neue Erzählebenen und -welten. Mit Tolly Grotesky, Lea Agunis, Abu Adwan und anderen zeichnet Tomer Gardi unvergessliche Figuren, die im Alltag der Staatsgewalt ausgesetzt sind und sich auf die je eigene Weise ihre Wege bahnen müssen.

      Sonst kriegen Sie Ihr Geld zurück
    • Jahre nach bedrohlichen Anpöbelungen durch Skins kehrt Radili als Erwachsener in seine Heimatstadt zurück. Seine neuen Freunde aus der »linksradikalen WG« möchten einen Film über seine Erlebnisse machen. Die Suche nach einem damals vergrabenen Messer führt zu vielen unorthodoxen Situationen, die der Erzähler auf spannende Weise miteinander verknüpft. Er entwickelt eine Szene im Jüdischen Museum, die in einen Krimi mündet, und diskutiert mit seiner Mutter Erinnerungen an ein von Deutschen besetztes Dorf in Rumänien. Zudem rekapitriert er einen Schulausflug zu archäologischen Grabungen in Israel. Immer wieder treffen wir Radili und seine Freunde – Amadou, Fikert, Anuan, Abayomi und Jamal – in der »Bar zum Roten Faden« sowie in Lokalen und Callshops. Trotz des übermütigen Großstadtromans ist die Sprache bemerkenswert. Sie spiegelt die Erfahrungen von Migranten wider, die wie Radili aus ihrer Sprache und Geschichte verbannt wurden. Tomer Gardi betont, dass »Realismus nur von Menschen mit festem Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis geschrieben wird« und präsentiert in Broken German ein anspruchsvolles, vergnügliches Plädoyer für sprachliche Vielfalt, Regelübertretung und das Nicht-Normierte.

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