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Christian Kirchmeier

    Moral und Literatur
    Das Politische des romantischen Dramas
    Parabasis
    • Parabasis

      Literarische Wirklichkeit im Zeitalter der Repräsentation

      Der Begriff „Parabasis“ bezeichnet einen besonderen Moment der Alten Attischen Komödie, in dem die Handlung pausiert und der Chor das Publikum direkt anspricht. In der Neuzeit schien die Parabasis weitgehend verschwunden zu sein, da Kunsttheorien, die sich dem Paradigma der Repräsentation unterordneten, sie als unnatürlich und störend verurteilten. Christian Kirchmeier zeigt, wie sich die Parabasis gegen diesen Ausschluss behauptete und zu einem zentralen Moment moderner Kunst wurde. Das Buch behandelt die grundlegende Frage des Verhältnisses von Literatur und Wirklichkeit, die seit Aristoteles’ Tragödienschrift oft mit dem Begriff der Mimesis beantwortet wurde. Der Einfluss der Tragödientheorie auf die Ästhetik hat jedoch übersehen lassen, dass die Komödie mit der Parabasis ein ästhetisches Verfahren bietet, das einen nicht-mimetischen Bezug zur Wirklichkeit ermöglicht. Die Schauspielerinnen und Schauspieler brechen aus ihren Rollen aus, wenden sich direkt an das Publikum und adressieren es als politische Instanz. Kirchmeier analysiert die verschiedenen Formen und Funktionen der Parabasis im Kontext der Repräsentation, von der Durchbrechung der „vierten Wand“ bis hin zu Hegels These vom Ende der Kunst. Sein Konzept der Parabasis eröffnet neue Perspektiven auf die Kunst der Gegenwart, ihren Wirklichkeitsbezug und ihren politischen Anspruch.

      Parabasis
    • Die Beiträge in diesem Band verbindet eine gemeinsame Idee: Um besser zu verstehen, worin das Politische der Romantik besteht, lohnt sich ein Blick auf das romantische Drama. Unter dem Schlagwort des ‚Politischen der Romantik‘ hat die Germanistik eine Antwort auf die grundlegende Frage gesucht, welche soziale Funktion moderne Kunst erfüllt. Die Gattung des Dramas stand dabei bislang nicht im Fokus – und das, obwohl sie die eigentlich ‚politische‘ literarische Gattung ist. Die Autorinnen und Autoren gehen von der Hypothese aus, dass sich die beiden Fragen ‚Was ist das Politische der Romantik?‘ und ‚Was ist das romantische Drama?‘ wechselseitig erhellen. Sie liefern damit nicht nur einen Beitrag zur dramengeschichtlichen Forschung, sondern auch zur Beantwortung der Frage, inwiefern moderne Literatur politisch ist.

      Das Politische des romantischen Dramas
    • Moral und Literatur

      Eine historische Typologie

      • 536 Seiten
      • 19 Lesestunden

      Moral hat in der Moderne einen schweren Stand. Im lateinischen Mittelalter konnte sich Europa noch über gemeinsame moralische Normen definieren, in der funktional differenzierten Moderne über alles andere außer Moral. Seit dem 16. Jahrhundert hat sich die Literatur an diesem Problem abgearbeitet. Die Leistungsfähigkeit der modernen Gesellschaft beruht darauf, dass sich Wirtschaft, Recht, Politik und Wissenschaft nicht von Moral irritieren lassen. Doch ohne Moral kann die Gesellschaft weder kritisiert noch verbessert werden. Ihr fehlt ein Korrektiv. Der Band untersucht die entstandenen Moraltypen mit einem historischen Vergleich kanonischer Autoren: von Sebastian Brant über Gryphius, Hobbes und Grimmelshausen zu Gottsched, Schnabel und Mandeville, von Rousseau, Kant, Schiller und Goethe über E. T. A. Hoffmann und Baudelaire bis zu Musil. Ausgehend von ausführlichen, textnahen Interpretationen wird gezeigt, welche Funktionen moralische Kommunikation in der Moderne erfüllt – und welche Folgeprobleme daraus entstehen.

      Moral und Literatur