In den letzten Jahren wird viel über die Mediennutzung von Migranten in Deutschland gesprochen. Studien setzen sich mit der Rolle auseinander, die Satellitenfernsehen und Sendungen aus den Heimatländern für die migrantischen Gemeinden spielen und stellen die Frage nach deren Beitrag zur Integration in Deutschland. 'Islam auf Sendung' beschäftigt sich mit Muslimen, die aktiv die Möglichkeiten des Mediums Fernsehen ausschöpfen, indem sie selbst Sendungen über ihre Sicht des Islam produzieren. Dies wiederum ist nur im Rahmen der Offenen Kanäle möglich. Die Autorinnen gehen Fragen von Sichtbarkeit des Islam in Deutschland, Selbstrepräsentation und Veränderungen innerhalb des muslimischen Diskurses nach, die durch die Nutzung des Mediums Fernsehen angestoßen werden. Gleichzeitig ist dies der erste Versuch, die Vielfältigkeit islamischer Programme und deren Inhalte einem breiteren deutschsprachigen Publikum vorzustellen.
Anke Bentzin Bücher



Zwischen Orient und Okzident
- 368 Seiten
- 13 Lesestunden
Zur Emeritierung von Peter Heine legen Freunde, Kollegen und Schüler des angesehenen Berliner Islamwissenschaftlers 26 Beiträge vor. Der thematische Bogen reicht von Fragen der Verbindlichkeit der Vernunft über die Bedeutung von Fortschritt, Aufklärung und Toleranz bis zu konkreten Fragen wie 'Karriere mit Kopftuch?' oder 'Macht Scharia dick? Islamrechtliche Restriktionen beim Sport und ihre Folgen'. Zusammengenommen wird die große Perspektivenvielfalt im Dialog mit dem Islam deutlich.
Von der ersten in die zweite Heimat
Usbekische Migranten in Istanbul zwischen türkischer, türkistanischer und usbekischer Identität
- 244 Seiten
- 9 Lesestunden
Die Existenz usbekischer Gemeinden in der Türkei ist das Resultat von Flucht- und Emigrationsbewegungen aus der als Türkistan bezeichneten Region Zentralasiens. Aus ihrer Herkunftsregion leitet sich die von den in die Türkei emigrierten Usbeken favorisierte Eigenbezeichnung Türkistanli (Türkistaner) ab. Charakteristisch für viele von ihnen ist, dass ihre Familien nach dem Verlassen der Heimat zwischen 1917 und den 1930er Jahren nicht direkt, sondern erst nach mehrjährigen Aufenthalten in anderen Staaten Anfang der 1950er und 1980er Jahre in die Türkische Republik kamen. Ziel der Forschung war es, die persönlichen bzw. tradierten Erfahrungen und Erinnerungen der usbekischen Emigranten im Zusammenhang mit dem komplexen Prozess ihrer Flucht und Emigration freizulegen und zu ermitteln, inwieweit diese ihr Selbstbild auch gegenwärtig noch beeinflussen. Als Ergebnis der Analyse von Interviewaussagen und Veröffentlichungen usbekischer Emigranten in der Türkei wurden drei zentrale, einander nicht ausschließende, sondern koexistierende und einander komplementierende Identitätsdiskurse herausgearbeitet: der türkische, türkistanische und usbekische.